Neben der Oppositionsarbeit im Bund machen Christian Kern auch die Landesparteien zu schaffen. Und die echten Stresstests kommen erst.
Wien. Ein Österreich-Rundblick durch die rote Brille weckt Erinnerungen, die lang her scheinen: Im ersten Halbjahr 2013 war die SPÖ für kurze Zeit im Besitz von fünf Landeshauptleuten, weil im März auch noch Kärnten von den Freiheitlichen dazugewonnen wurde. Im Mai ging dann allerdings Salzburg wegen des Finanzskandals verloren. Und zwei Jahre später verschenkte Franz Voves den steirischen Landeshauptmannsessel an die ÖVP, obwohl er eigentlich Platz eins verteidigt hatte.
Seither hat die ÖVP eine Zweidrittelmehrheit in der Landeshauptleutekonferenz, was ihr auch bundespolitisch Vorteile verschafft. Die SPÖ gibt nur noch in Wien, Kärnten und im Burgenland den Ton an. Dort aber umso lauter, sodass das Echo zuweilen auch noch in der Bundespartei zu hören ist, die mit der Oppositionsarbeit ohnehin ausgelastet ist. Vor einigen Landesparteien wird sich Parteichef Christian Kern in Acht nehmen müssen, um andere muss er sich Sorgen machen. Und mancherorts könnte ein Machtwort vonnöten sein.