Die Problemzonen der SPÖ

Die Presse
  • Drucken

Neben der Oppositionsarbeit im Bund machen Christian Kern auch die Landesparteien zu schaffen. Und die echten Stresstests kommen erst.

Wien. Ein Österreich-Rundblick durch die rote Brille weckt Erinnerungen, die lang her scheinen: Im ersten Halbjahr 2013 war die SPÖ für kurze Zeit im Besitz von fünf Landeshauptleuten, weil im März auch noch Kärnten von den Freiheitlichen dazugewonnen wurde. Im Mai ging dann allerdings Salzburg wegen des Finanzskandals verloren. Und zwei Jahre später verschenkte Franz Voves den steirischen Landeshauptmannsessel an die ÖVP, obwohl er eigentlich Platz eins verteidigt hatte.

Seither hat die ÖVP eine Zweidrittelmehrheit in der Landeshauptleutekonferenz, was ihr auch bundespolitisch Vorteile verschafft. Die SPÖ gibt nur noch in Wien, Kärnten und im Burgenland den Ton an. Dort aber umso lauter, sodass das Echo zuweilen auch noch in der Bundespartei zu hören ist, die mit der Oppositionsarbeit ohnehin ausgelastet ist. Vor einigen Landesparteien wird sich Parteichef Christian Kern in Acht nehmen müssen, um andere muss er sich Sorgen machen. Und mancherorts könnte ein Machtwort vonnöten sein.

Die Machtzentren

Die größte Landespartei hat sich mit Michael Häupls Pensionsantritt verändert. Der pragmatische Michael Ludwig führt die einst linke Wiener SPÖ in die Mitte – und in den heiklen Fragen Migration bzw. FPÖ näher an das Burgenland heran, wo er auf die gleichgesinnte Doppelspitze aus Hans Niessl und Hans Peter Doskozil trifft.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

SP�-PR�SIDIUM UND ANSCHLIESSEND BUNDESPARTEIVORSTAND: KERN
premium

Als die Hitzewelle das SPÖ-Klima störte

Die „grüne“ Strategie der Parteispitze hat Teile der SPÖ irritiert – vor allem in Wien. Die Kritik von Ex-Minister Hans Peter Doskozil ging vielen jedoch zu weit. Etliche Landesparteien stellen sich nun hinter Parteichef Christian Kern.

Hans Peter Doskozil und Christian Kern, SPÖ
Innenpolitik

"Grün-linke Fundi-Politik"? SPÖ-interner Gegenwind für Doskozil

Der Plan von Parteichef Christian Kern, die SPÖ zur "toleranten" Partei machen zu wollen, sorgte für Kritik, allen voran von Ex-Minister Hans Peter Doskozil. Nun erhält Kern Rückendeckung aus mehreren Bundesländern - und von seinem Sohn.
Christian Kern
Innenpolitik

Indirekte Kritik an SPÖ-Chef Kern wird lauter

Werner-Faymann-Nostalgie in Teilen der Wiener SPÖ. Und der Burgenländer
Hans-Peter Doskozil warnt vor „ grün-linker Fundi-Politik“ im neuen Parteiprogramm.
Josef Muchitsch macht derzeit Stimmung gegen den Zwölf-Stunden-Tag – und möglicherweise auch für sich selbst.
premium

Das steirische SPÖ-Dilemma

Landtagswahl 2020. Die durchaus realistische Aussicht auf Platz drei hinter Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und der FPÖ hat die SPÖ in eine Personaldebatte getrieben. Doch ein zweiter Franz Voves ist weit und breit nicht in Sicht.
Christian Kern will sich beim SPÖ-Parteitag im Herbst der Wiederwahl stellen: „Einen Politiker, der nicht den einen oder anderen Kritiker hat, den gibt es nicht.“
premium

Christian Kern im letzten "Presse"-Interview: „Die Kanzlerschaft wird wieder greifbarer“

Der SPÖ-Chef im Interview über parteiinterne Kritiker, anstehende Personalentscheidungen und was und wie Integration sein soll.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.