Causa Manafort: Buchhalterin von Ex-Trump-Mitarbeiter gesteht Dokumentenfälschung

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Sie habe Manafort geholfen, Finanzberichte zu fälschen, sagt die Buchhalterin. Es ist die bisher schwerwiegendste Aussage im Prozess gegen den Ex-Wahlkampfmanager des US-Präsidenten.

Im ersten Verfahren gegen Paul Manafort hat seine Buchhalterin den früheren Wahlkampfmanger von US-Präsident Donald Trump belastet. Cynthia Laporta sagte vor einem Bundesgericht in Virginia am Freitag aus, sie habe Manafort bei der Rückdatierung von Dokumenten sowie der Fälschung von Finanzberichten geholfen.

Sie habe dies auf Bitten von Manafort und seinen Geschäftspartnern getan, so dass ihre Steuerlast gemindert wurde. Das Gericht prüft seit Dienstag die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, ob Manafort insgesamt 18 Steuer- und Betrugsstraftaten begangen hat.

Die Anklage will insbesondere zeigen, dass Manafort mehr als 60 Millionen Dollar für Lobbyarbeit für die damalige prorussische ukrainische Regierung erhielt und einen großen Teil davon nicht versteuerte. Auch Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer soll in die Causa verwickelt sein. Manafort hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Laportas Aussage war die bisher schwerwiegendste für Manafort in dem Verfahren. Sie bedaure, was sie getan habe.

Für Trump steht viel auf dem Spiel

Manafort arbeitete von Mai bis September 2016 für Trump. Seine mutmaßlichen Vergehen sollen zum größten Teil davor stattgefunden haben. Ein zweites Verfahren gegen ihn unter anderem wegen Geldwäsche soll im September beginnen. Die Anklagen sind eine Folge der seit 14 Monaten laufenden Untersuchung des Sondermittlers Robert Mueller, der dem Verdacht einer Zusammenarbeit zwischen Russland und Trumps Wahlkampfteam nachgeht. Mueller hat bislang 32 Personen angeklagt oder von ihnen Geständnisse erhalten.

Darunter ist Manaforts frühere rechte Hand, Rick Gates, der mit der Staatsanwaltschaft kooperiert und als einer der wichtigsten Zeugen gilt. Für Mueller und Trump steht in dem Verfahren viel auf dem Spiel. Ein Schuldspruch würde Muellers Ermittlungen Auftrieb geben. Ein Freispruch könnte wiederum als Bestätigung für die Darstellung des Präsidenten gesehen werden, die Untersuchung sei eine "Hexenjagd".

(APA/Reuters)

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