Trump: "Treffen, um an Informationen über einen Gegner zu kommen"

July 5 2018 Washington District of Columbia United States of America United States President
July 5 2018 Washington District of Columbia United States of America United States Presidentimago/ZUMA Press
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Das Treffen seines Sohnes im Trump Tower 2016 diente einer Schmutzkampagne gegen Clinton, gibt der US-Präsident zu. Es war "völlig legal", twitterte er, und er habe davon nichts gewusst.

US-Präsident Donald Trump hat ein brisante Unterredung seines Sohnes mit einer russischen Anwältin während des Wahlkampfs 2016 als Treffen zur Beschaffung von Informationen über einen politischen "Gegner" bezeichnet. Das Treffen sei "völlig legal" gewesen, schrieb am Sonntag auf Twitter. Er selbst habe von der Zusammenkunft jedoch nichts gewusst.

Es sind die bisher deutlichsten Erklärungen Trumps zu dem Umstand, dass der Grund des umstrittenen Treffens die Beschaffung von Material gegen seine Rivalin Hillary Clinton im Präsidentschaftswahlkampf gewesen sei. "Das war ein Treffen, um an Informationen über einen Gegner zu kommen, völlig legal und üblich in der Politik - und es führte zu nichts. Ich wusste nichts davon", schrieb Trump auf Twitter. Bereits früher hatte er insistiert, dass er über das Treffen nicht in Kenntnis gesetzt gewesen sei.

Damit widersprach Trump laut "New York Times" einem Statement seines Sohnes vom Juli 2017: Der hatte damals behauptet, bei dem Treffen sei es hauptsächlich um die Adoption russischer Kinder gegangen. Das Statement sei vom US-Präsidenten diktiert worden, gehe aus einem Memo von Trumps Anwälten an US-Sonderermittler Robert Mueller hervor.

Zentrale Rolle in Muellers Ermittlungen

Das Treffen zwischen Donald Trump junior und der Anwältin Natalia Weselnizkaja im Juni 2016 spielt offenkundig in den Untersuchungen des US-Sonderermittlers Robert Mueller zu mutmaßlichen russischen Wahlkampfeinmischungen eine zentrale Rolle. Weselnizkaja hatte im Vorfeld belastendes Material über Trumps Rivalin Hillary Clinton angeboten, wie der Trump-Sohn einräumte. Nach seinen Angaben soll sie dieses dann aber doch nicht präsentiert haben. Trump hat stets beteuert, von dem Treffen mit Weselnizkaja erst erfahren zu haben, als US-Medien im Juli 2017 darüber berichteten.

Muellers Ermittlungen haben bisher zu Anklageerhebungen gegen 31 Verdächtige geführt, darunter vier frühere Trump-Mitarbeiter. Er untersucht auch, ob Trump nach seinem Amtsantritt versucht hat, die Ermittlungen zu möglichen illegalen Absprachen seines Teams mit Moskau zu behindern. Trump prangert die Ermittlungen regelmäßig als gigantische "Hexenjagd" an.

(APA/Red.)

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