Die ungarische Regierungspartei behauptet, die Organisation Reporter ohne Grenzen werde von George Soros finanziert und sei Teil seines "Pro-Einwanderungs-Netzes".
Die ungarische Regierungspartei Fidesz nimmt nun auch die Medienfreiheitsorganisation "Reporter ohne Grenzen" (RSF) ins Visier. Nachdem RSF zuvor die Übernahme des bisher regierungskritischen Senders Hir TV beanstandet hat, verbreitete Fidesz Samstagabend in einer Aussendung, RSF sei Teil des "Pro-Einwanderungs-Netzes" des ungarischstämmigen US-Milliardärs George Soros und werde von diesem finanziert.
Einschränkung der Pressefreiheit
Hir TV war von einem "Freund" des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban übernommen worden. Dies sei ein neuer Schritt seitens des Premiers und seiner Partei, um die Medien des Landes unter Kontrolle zu bringen, erklärte RSF. Die ungarischen Behörden würden zugleich die Freiheit der Presse und ihre Fähigkeit, als Hüterin der Demokratie aufzutreten, immer mehr einschränken. Auf der aktuellen Liste über Pressefreiheit steht Ungarn unter 180 Ländern auf dem 73. Platz, zwei Positionen schlechter als 2017.
Fidesz kritisierte RSF als "neue Pro-Einwanderungsorganisation von Soros", die versuche, "sich in die ungarischen Medienangelegenheiten und in die ungarische Politik einzumischen". Soros gilt in Ungarn als Staatsfeind Nummer Eins. Ihm wird seitens der Orban-Regierung vorgeworfen, er wolle Millionen Flüchtlingen Tür und Tor nach Europa öffnen. Soros hat entsprechende Vorwürfe mehrmals zurückgewiesen und der ungarischen Regierung seinerseits vorgeworfen, Unwahrheiten über ihn zu verbreiten.
(APA)