Grün-roter Krach wegen Tojners Immo-Deal

Vassilakou und Ludwig bei der Angelobung: So lustig ist es derzeit in der rot-grünen Wiener Koalition eher nicht.
Vassilakou und Ludwig bei der Angelobung: So lustig ist es derzeit in der rot-grünen Wiener Koalition eher nicht.(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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3000 Sozialwohnungen wurden um sechs Millionen Euro an einen privaten Investor verkauft. Das Wiener Wohnbauressort will die nötige Genehmigung nun nachträglich zur Abstimmung bringen. Die Grünen spielen nicht mit.

Wien. Der Deal um 3000 Sozialwohnungen könnte zu einer Zerreißprobe der rot-grünen Stadtregierung werden.

Wie „Die Presse“ berichtete, wurden diese aktuell um sechs Millionen Euro an einen privaten Investor verkauft. Im Hintergrund agiert Heumarkt-Investor Michael Tojner, der den Deal einfädelte – das belegen der „Presse“ vorliegende Dokumente und Notariatsakte. So bezahlte er etwa 800.000 Euro, um einen Eigentümer vorschlagen zu können. Gewählt hat er seinen Geschäftsfreund Christian Hosp. Tojner selbst hätte den Bauträger GFW (bis vor Kurzem WBV-GÖD) auch gar nicht besitzen dürfen. Nach Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) ist das privaten „Angehörigen des Baugewerbes“ nämlich nicht gestattet. Tojner ist Großimmobilieninvestor.

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