Champions League

Red Bull Salzburg: Die Spielchen vor dem Spiel

Samassekou bestritt bislang 91 Pflichtspiele für Salzburg.
Samassekou bestritt bislang 91 Pflichtspiele für Salzburg.(c) GEPA pictures / Philipp Brem
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Meister Red Bull Salzburg könnte mit Diadie Samassekou (22) doch noch einen Leistungsträger verlieren, sieht sich für das große Ziel Königsklasse aber jedenfalls gerüstet.

Salzburg/Wien. Die Vorzeichen stimmen optimistisch, auch Fortuna meinte es bei der Auslosung zur Champions-League-Qualifikation gut mit Red Bull Salzburg. Vor dem Hinspiel der dritten von vier Qualifikationsrunden gegen Shkendija Tetovo (19 Uhr, live auf Puls4) herrscht bei Österreichs Meister Zuversicht, das große Ziel Königsklasse ist vier Spiele entfernt. Die Vergangenheit aber hat eines gelehrt: Weder Startrainer noch vermeintlich schlagbare Gegner haben Salzburg bei zehn Versuchen den Weg in die Champions League geebnet.

Beim elften Anlauf spricht, wieder einmal, einiges für die so herbeigesehnte Premiere auf Europas größter Bühne. Erfolgscoach Marco Rose konnte zur Überraschung vieler Beobachter gehalten werden, er schlug Angebote aus seiner Heimat Deutschland aus, entschied sich für ein weiteres Jahr in Wals-Siezenheim. Zudem blieb der befürchtete personelle Kahlschlag aus, mit Valon Berisha (Lazio Rom, 7,5 Millionen Euro Ablöse) und Duje Ćaleta-Car (Olympique Marseille, 19 Mio. Euro) verließen zwei Leistungsträger den Verein, doch just vor dem Heimspiel gegen Mazedoniens Meister irritierte die Meldung über den womöglich bevorstehenden Abgang von Diadie Samassekou.

Der 22-jährige Nationalspieler aus Mali soll im Visier des AS Roma sein, wie die römische Tageszeitung „Il Messaggero“ berichtet, soll Samassekou dem Transfer sogar bereits zugestimmt haben. Die Salzburger würden für ihren Mittelfeldmann demnach 18 Millionen Euro verlangen, die Römer 15 Millionen bieten. Eine Einigung sei laut der Zeitung in greifbarer Nähe. Am Dienstag meldete sich Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund zu Wort und erklärte gegenüber den „Salzburger Nachrichten“: „Wir wollen unsere Mannschaft beisammenhalten. Es gibt kein Szenario, dass wir Samassekou abgeben.“ Der Vertrag des Afrikaners läuft noch bis Sommer 2019 und beinhaltet eine vereinsseitige Option auf ein weiteres Jahr. Dass Salzburg einem Verkauf Samassekous trotz Millionenofferts nicht zustimmt, scheint keineswegs ausgeschlossen.

Schon den Transfer von Rechtsverteidiger Stefan Lainer zum SSC Neapel lehnte der Klub trotz des ausdrücklichen Spielerwunsches ab. Neben Ćaleta-Car wollte man keine zweite Kraft aus der eingespielten Viererkette verlieren. „Einen von beiden zu halten gibt uns ein Stück weit Stabilität und Sicherheit, weil man weiß, was wir letztes Jahr zusammen geschafft haben“, erklärte Rose.

Salzburg hat zudem seinen Kader punktuell verstärkt respektive verbreitert. Aus Bremen kam Ex-Teamspieler Zlatko Junuzović ablösefrei, der 30-Jährige soll speziell im Europacup seine Routine einbringen und die Mannschaft führen. Leihgabe Smail Prevljak kehrte aus Mattersburg zurück und soll nun für Salzburg Tore schießen. Den internen Konkurrenzkampf bezeichnete Junuzović als „riesig, das habe ich selten so gehabt“. Speziell im Mittelfeld ist der Ligakrösus mit Spielern wie Junuzović, Amadou Haidara, Xaver Schlager oder eben Samassekou mit viel Qualität gesegnet. Über den 20-jährigen Oberösterreicher Schlager sagte der ehemalige Deutschland-Legionär: „Im Zweikampf ist er Wahnsinn. Er geht auch durch Berge.“

Punkten für die Königsklasse

Wie Österreich in der für die Vergabe der Europacup-Startplätze maßgeblichen Fünf-Jahres-Wertung der Uefa abschneidet, könnte zu einem großen Teil wieder von Salzburg abhängen. Die noch junge Saison lief aus heimischer Sicht nicht gerade vielversprechend an. Sturm Graz und die bereits ausgeschiedene Admira punkteten nicht, einzig der Lask schrieb bislang an. In der aktuellen Wertung liegt Österreich dennoch weiterhin auf Rang elf. 25,450 Punkte hat man auf dem Konto, die ersten Verfolger sind die Niederlande (24,733) und Dänemark (24,150).

Am Saisonende bedeutet Platz zehn in der Fünf-Jahres-Wertung einen Fixplatz im Hauptbewerb der Champions League 2020/21. Platz elf reicht zum Start beim Konzert der Großen, wenn sich der Champions-League-Sieger 2020 über die nationale Meisterschaft für die Eliteliga qualifiziert – was zuletzt immer der Fall war. Im Sommer 2019 gilt diese Situation für Österreichs Meister bereits.

AUF EINEN BLICK

Salzburg startet heute mit dem Heimspiel gegen Mazedoniens Meister Shkendija Tetovo (19 Uhr, live auf Puls4) in die Champions-League-Qualifikation. Das Rückspiel steigt am Dienstag (20.15 Uhr). Im Falle eines Aufstiegs wartet im Play-off um die Gruppenphase Roter Stern Belgrad oder Spartak Trnava.

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