Direktabrechnung mit Ärzten: Private Versicherer sehen sich als "Ergänzung"

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THEMENBILD: MEDIZINISCHE VERSORGUNG DER SELBSTSTAeNDIGEN / AeRZTE / SVA /APA/HELMUT FOHRINGER
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Neben den Versicherungen Merkur und Uniqa will auch die Wiener Städtische direkt mit Ärzten abrechnen. Die Uniqa will die Direktverrechnung für Freiberufler und Unternehmer attraktiv machen.

Österreichische private Krankenversicherungsunternehmen verweisen in der Diskussion um die Direktabrechnung mit Ärzten auf die ergänzende Funktion der privaten Versicherung. Aus der Uniqa heißt es, Ziel sei, den Service für die Kunden innerhalb des bewährten österreichischen Gesundheitssystems zu verbessern und nicht damit zu konkurrieren.

Die Wiener Städtische betont, dass man in Österreich ein im internationalen Vergleich gut funktionierendes Gesundheitssystem habe. "Die private Krankenversicherung baut darauf auf und ist eine wertvolle Ergänzung zum öffentlichen Gesundheitswesen", sagte der Sprecher der Wiener Städtischen, Christian Kreuzer.

Unternehmer und Freiberufler sollen profitieren

Die Uniqa habe erstmals vor ein paar Wochen für Studenten aus Drittländern, die nach Österreich zum Studieren kommen, das Modell der Direktverrechnung umgesetzt, meinte Uniqa-Pressesprecher Wilfried Stöckl. Für das benötigte Visum für Studenten aus Drittländern ist der Nachweis einer Krankenversicherung, die in Österreich leistungspflichtig ist und jedes Risiko deckt, eine Voraussetzung. Die Uniqa-Krankenversicherung erfülle diese Voraussetzung.

Uniqa-Kunden und Partner hätten mit der Direktverrechnung für ausländische Studenten gute Erfahrungen gemacht. Aus diesem Grund soll dieser Kundenservice auf eine weitere Kundengruppe ausgeweitet werden, bei der eine hundertprozentige Direktverrechnung möglich ist: Auf mittlere Sicht sollen auch Opting-out-Kunden, das sind Unternehmer beziehungsweise Freiberufler, die selbst entscheiden können, ob sie gesetzlich oder ausschließlich privat krankenversichert sein wollen, von der Direktverrechnung profitieren.

Die Direktabrechnung mit Ärzten gibt es auch bei der Wiener Städtischen. Man habe mit mehreren Privatkliniken bzw. Wahlärzten österreichweit bereits Vereinbarungen über eine direkte Abrechnung, sagte Kreuzer: "Wir führen Gespräche über weitere Kooperationen. Für die Kunden hat das den Vorteil, dass die Leistung beim Arzt rasch und einfach abgerechnet wird."

(APA)

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