Als die Hitzewelle das SPÖ-Klima störte

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Christian Kern.(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Die „grüne“ Strategie der Parteispitze hat Teile der SPÖ irritiert – vor allem in Wien. Die Kritik von Ex-Minister Hans Peter Doskozil ging vielen jedoch zu weit. Etliche Landesparteien stellen sich nun hinter Parteichef Christian Kern.

Chronologisch ist die Geschichte schnell nacherzählt: Ein Werner-Faymann-Nostalgie-Tweet seines Wiener Freundes Christian Deutsch, auf den sich die stets Faymann-freundliche „Kronen Zeitung“ draufsetzt und dann Hans Peter Doskozil dazu befragt, der zwischen Tür und Angel wiederholt, was er schon vor Monaten gepredigt hat: dass die SPÖ nicht zu einem Grünen-Ersatz werden dürfte und sich stattdessen um die drängenden Probleme, nämlich um die Migration, kümmern sollte.

Adressat dieser am Donnerstag ventilierten Kritik des Ex-Verteidigungsministers war Parteichef Christian Kern, der die Hitzewelle zum Anlass genommen hatte, um frustrierten Grün-Wählern ein Angebot zu machen, indem er Maßnahmen gegen den Klimawandel und eine weltoffene Gesellschaft zur SPÖ-Mission erklärte. Dahinter steckt die strategische Überlegung, dass die SPÖ neue Wählerschichten erschließen muss, um die ÖVP beim nächsten Mal zu schlagen.

Das Angebot ist nicht neu, sondern eigentlich schon seit Ende Mai bekannt, als Christian Kern das neue SPÖ-Programm vorgestellt hat, über das beim Parteitag im Oktober abgestimmt wird. Der Unterschied zu damals ist, dass die Post-Häupl-SPÖ in Wien mittlerweile sehr empfindlich auf alles reagiert, was einen grünen Touch hat. Etliche Unterstützer von Bürgermeister Michael Ludwig sind enttäuscht, weil die SPÖ in Wien nach wie vor in einer Koalition mit den Grünen ist, obwohl die beiden Parteien ihrer Meinung nach nicht mehr kompatibel sind.


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