Temperatur: Wie wir Österreich aufheizen

Beton und Asphalt können in Großstädten fünf bis zehn Prozent höhere Temperaturen als im Umland bringen, heißt es bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
Beton und Asphalt können in Großstädten fünf bis zehn Prozent höhere Temperaturen als im Umland bringen, heißt es bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.(c) REUTERS (Eric Gaillard)
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Nicht nur der Klimawandel bringt eine Zunahme der Hitze in Österreich. Auch lokal sorgt die Bodenversiegelung für einen Anstieg der Temperatur und größere Schäden bei plötzlichen Unwettern.

Wien. Es ist nur ein kurze, wenn auch lang ersehnte Abkühlung, die die Kaltfront mitbringt, die heute, Samstag, über Österreich hinwegzieht. Bereits am Sonntag soll das Wetter wieder so werden wie in den vergangenen zweieinhalb Wochen beinahe jeden Tag: sonnig und heiß. Und wenn sich die aktuelle Hitzewelle gegen Mitte der kommenden Woche voraussichtlich wirklich ihrem Ende nähert, wird sie mit deutlich über 20 Tagen zwar unter dem Rekordwert des Jahres 2003 (29 Tage), aber deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen.

Dass solche Hitzewellen, definiert durch Durchschnittstemperaturen über 30 Grad, im Vergleich zu früheren Jahrzehnten häufiger und länger werden, ist statistisch belegt. So gab es laut Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zwischen 1951 und 1980 in Wien im Schnitt 5,3 Hitzewellen pro zehn Jahre. Und diese dauerten 5,3 Tage. Seit dem Jahr 1988 gibt es hingegen bereits 9,7 Hitzewellen pro zehn Jahre, und diese dauern im Schnitt 7,8 Tage.

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