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Klassik

Über die Einsamkeit des Opernliebhabers nach 1945

Repertoiretauglich: Henzes „Homburg“ mit C. Gerhaher im Theater an der Wien.
Repertoiretauglich: Henzes „Homburg“ mit C. Gerhaher im Theater an der Wien.(c) Wilfried Hösl
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Die Salzburger Festspiele stellen Henzes „Bassariden“ (1966) und von Einems „Prozess“ (1953) noch einmal zur Diskussion. Es stellt sich die Frage, ob von der Musiktheaterproduktion der jüngeren Vergangenheit mehr als eine Handvoll Werke repertoiretauglich sind.

Die Oper, tönen die Auguren, könne nur so lang leben, wie neue Werke geschrieben werden und die internationalen Häuser laufend Uraufführungen herausbringen. Musikfreunde entgegnen: Oper wird leben, solang man die „Zauberflöte“ spielt, und zwar so, dass auch die junge Generation sie als solche erkennen und lieben lernen kann. Einig ist man sich, dass es nicht schaden kann, wenn der Werkekanon, der sich über die Jahrhunderte hin herausgebildet hat, um neue Stücke angereichert wird.

Die Frage ist nur, wie in unseren Zeiten die Spreu vom Weizen zu trennen wäre. Die Kritik bejubelt ziemlich jede Neuerscheinung haltlos. Man möchte ja der Erneuerung der Spielpläne nicht im Wege stehen – und muss überdies die eigene Inkompetenz kaschieren. Die Liste von Fehlurteilen über Novitäten ist bekanntlich lang, und wer wollte sich da schon einreihen . . .


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