Bayer-Aktie nach Glyphosat-Klage in freiem Fall

APA/AFP/PATRIK STOLLARZ
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Ein US-Gericht hatte die Bayer Tochter Monsanto im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtvernichtuntsmittel Glyphoast zu einer Millionenstrafe verurteilt. Börsianer erwarten weitere Klagen.

Eine Schadenersatzklage in den USA im Zusammenhang mit einem glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittel der Bayer-Tochter Monsanto hat Anleger des deutschen Dax-Konzerns am Montag auf dem falschen Fuß erwischt. Die Aktien verloren in der Früh 9,2 Prozent und waren mit Abstand der größte Verlierer im Dax. "Das sorgt für massive Unsicherheit", sagte ein Händler. "Es geht nicht so sehr um die Summe, die gezahlt werden muss, sondern mehr darum, dass jetzt noch viel mehr Klagen erwartet werden."

Ein Geschworenengericht in Kalifornien verurteilte Monsanto, einem an Krebs erkrankten Mann Schadenersatz in Höhe von 289 Millionen Dollar zu zahlen. Die Mittel hätten "wesentlich" zur Krebserkrankung des ehemaligen Hausmeisters Dewayne Johnson beigetragen, befand das Geschworenengericht am Freitag (Ortszeit) in San Francisco. Johnson ist unheilbar an Lymphdrüsenkrebs erkrankt und macht die Herbizide von Monsanto dafür verantwortlich. Monsanto sieht sich mehr als 5000 ähnlicher Klagen in den USA gegenüber.

Händlern zufolge stuften Analysten des Brokerhauses MainFirst die Aktien von Bayer in dem Zusammenhang herunter auf "neutral". Das Kursziel wurde den Angaben zufolge auf 90 von 135 Euro gesenkt.

Auch in Australien waren die Schockwellen des Urteils gegen Monsanto zu spüren. Die Aktien des Agrarchemiekonzerns Nufarm Ltd, der Glyphosat in einigen seiner Produkte benutzt, sackten um bis zu 16,8 Prozent auf 6,27 Australische Dollar ab.

Bloomberg

(Reuters)

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