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Song Contest: Israel beendet Finanzstreit vorerst

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Ein Ultimatum der Europäischen Rundfunkunion über die Zahlung von etwa 12 Millionen Euro sorgte für Streit zwischen TV-Sender Kan und der Regierung. Zur Not könnte Österreich als Austragungsort zum Zug kommen.

Der Finanzstreit um die Austragung des Eurovision Song Contest 2019 in Israel ist nach Angaben des für die Übertragung zuständigen Fernsehsenders Kan vorerst beendet. Kan werde fristgerecht umgerechnet rund zwölf Millionen Euro als Sicherheit bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU) hinterlegen, teilte eine Sendersprecherin am Dienstag mit, an dem die Frist enden sollte.

Kan und die israelische Regierung hatten sich bis zuletzt darum gestritten, wer für die Kosten des Eurovision Song Contest (ESC) 2019 aufkommen soll. Sollte die Sicherheit nicht bis Dienstag vorliegen, werde es 2019 keinen ESC in Israel geben, hatte die Sprecherin von Kan am Montag gesagt. Insgesamt gehe es um Kosten von rund 24 Millionen Euro.

Kan nehme das Geld für die Sicherheit aus dem Budget für das Jahr 2019. Der Sender erwarte, dass die Regierung die Verantwortung für die grundlegende Finanzierung der Veranstaltung übernehme, teilte die Sprecherin mit. Das Finanzministerium äußerte sich zunächst nicht dazu.

Veranstaltungsort steht bis September fest

Die Europäische Rundfunkunion hatte die Frist am Montag bestätigt. "Jedes Jahr müssen finanzielle Garantien gegenüber der EBU gegeben werden, bevor Pläne erstellt werden und die Austragungsstadt (...) bekannt gegeben wird", hieß es in einer Mitteilung. Die EBU bestätigte den Eingang der Sicherheit am Dienstag zunächst nicht.

Der Veranstaltungsort soll bis September feststehen. Die Hafenstädte Tel Aviv, Eilat und Haifa sind neben Jerusalem dafür im Rennen. Umstritten ist Israel als Austragungsort für den Song Contest auch wegen des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern. Jerusalem ist ein zentraler Streitpunkt zwischen den beiden Völkern. Israel hat den Ostteil der Stadt im Sechstagekrieg 1967 erobert. Die Palästinener beanspruchen ihn jedoch als Hauptstadt für einen künftigen eigenen Staat Palästina. Die EBU lehnt daher Jerusalem als Austragungsort ab - der Song Contest solle nicht politisiert werden.

Die israelische Sängerin Netta hatte im Mai mit ihrem Song "Toy" den Eurovision Song Contest in Portugal gewonnen. Dadurch findet der Wettbewerb im Mai 2019 regulär in Israel statt

Zypern oder Österreich als Ersatz?

Für den Fall, dass Israel den Bewerb nicht austrägt, muss ein anderes Land einspringen, berichtet "orf.at". Hinter Israel belegte dieses Jahr Zypern Platz zwei und Österreich Platz drei. Die beiden Länder könnten als logische Nachfolger gewertet werden.

>>> orf.at

(APA/dpa/red.)

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