Eine großflächigere buntere Gestaltung löst das schwarz-weiße Vorgängermodell ab. Die Markierung soll das Ein- und Aussteigen beschleunigen. Kostenpunkt: 10.000 Euro pro Bahnsteigseite.
Essverbot, Deos, Kühlfolien: In Sachen Imageverbesserung der Wiener U-Bahnlinie U6 bemüht man sich seitens der Stadt um hohe Betriebsamkeit. Jüngste Facette sind neue Bodenmarkierungen an den Bahnsteigen großer Haltestellen. Diese zeigen Passagieren an, wo sich die Türen befinden, wenn der Zug in der Station stehen bleibt. Das soll das Ein- und Aussteigen erleichtern.
Die Maßnahme soll verhindern, dass wartende Fahrgäste aussteigende Passagiere blockieren und somit die Weiterfahrt verzögern. Immerhin steigen zu Spitzenzeiten 150 bis 200 Personen pro Zug in größeren Haltestellen aus und ein, hieß es bei einem Medientermin am Westbahnhof, wo die ersten blauen Pfeile auf knallgelbem Hintergrund aufgebracht wurden.
10.000 Euro pro Bahnsteigseite
In den nächsten Wochen sollen die Knotenpunkte Meidling, Spittelau und Längenfeldgasse dazu kommen. Weitere könnten später folgen, wobei Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer darauf verwies, dass in den Otto-Wagner-Stationen der Denkmalschutz ein Wörtchen mitzureden habe und man hier wohl auf dezentere Versionen setzen werde müssen. Die Kosten liegen jedenfalls bei 10.000 Euro pro Bahnsteigseite.
Die optische Einstiegsanleitung ist nicht die erste ihrer Art: Bereits 2012 haben die Verkehrsbetriebe an sieben U6-Stationen die Türbereiche an den Bahnsteigen mit schwarz-weißen Streifen markiert. "Das war zu dezent, das haben nur die Insider verstanden", räumte Steinbauer ein. Bei der neuen Gestaltung habe man sich an asiatischen Metropolen orientiert, wo derlei schon länger etabliert sei.
Warum nur U6?
Eine Ausweitung auf andere Linien ist derzeit nicht vorgesehen - aus praktischen Gründen: Auf den Linien U1, U2, U3 und U4 sind mit dem alten "Silberpfeil" und dem jüngeren "V-Wagen" zwei verschiedene Zugmodelle mit verschiedenen Türabständen unterwegs.
(APA)