Währungskrise: Katar verspricht der Türkei Milliarden

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Das arabische Land sagte mitten in der Lira-Krise dem türkischen Präsidenten Erdogan Direktinvestitionen im Volumen von 15 Milliarden Dollar zu.

Inmitten der Währungskrise erhält die Türkei Unterstützung von Katar. Der Emir des arabischen Landes Tamim bin Hamad al-Thani sagte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch Direktinvestitionen im Volumen von 15 Milliarden Dollar (13,15 Mrd. Euro) zu, wie das Präsidialamt mitteilte. Informationen aus Regierungskreisen zufolge soll das Geld in die Finanzmärkte und Banken gehen.

Die Lira hat sich am Mittwoch wieder etwas stabilisiert, ein Dollar kostete mit 5,99 Lira 5,7 Prozent weniger. Die Türkei und die USA streiten um den in der Türkei in Hausarrest festgehaltenen US-Pastor Andrew Brunson. Trump hatte deswegen die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei verdoppelt. Die Türkei hob daraufhin unter anderem die Zölle für Autos aus den USA deutlich an. Auch bei alkoholischen Getränken, Tabak, Kosmetika oder Kohle sind höhere Abgaben fällig. Ermittler werfen Brunson Verbindungen zu dem in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen vor, der nach Darstellung der Regierung hinter dem Putschversuch vor zwei Jahren steckt.

(APA/DPA)

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