Dutzende sind bei der Tragödie von Genua ums Leben gekommen. Davide Capello hat wie durch ein Wunder überlebt und berichtet von seinem Sturz in die Tiefe.
Viele Menschen waren am Dienstag unterwegs nach Genua, als eine Autobahnbrücke plötzlich zusammenbrach. Unter ihnen auch der ehemalige Fußball-Profi Davide Capello, der in Cagliari und in der U20-Nationalmannschaft spielte. Dass der 33-Jährige nun italienischen Medien von dem Sturz berichten kann, grenzt an ein Wunder: Mit seinem VW fiel er 30 Meter in die Tiefe und erlebte alles bei vollem Bewusstsein.
„Ich war mir sicher, das ist das Ende“
„Die Leere hat mich verschlungen“, erzählt Capello. Er habe plötzlich gespürt, wie sein Auto ganz leicht wurde. „Es hat sich angefühlt wie in einem Vergnügungspark“, so der Überlebende weiter. Mit einem Unterschied: „Ich war mir sicher, das ist das Ende“. Weiter erzählt er: „Alle Airbags öffneten sich und ich hörte einen lauten Knall“. Noch eingeklemmt zwischen den Trümmern habe er seinen Vater angerufen und ihm berichtet, dass er den Sturz überlebt hat.
Das Auto von Capello:
Ein Kollege – Capello arbeitet heute als Feuerwehrmann – habe ihn schließlich befreit. Er habe sich dann schnell von der Unglücksstelle entfernt: „Ich war benommen. Es regnete weiter und um mich herum hörte ich Schreie und Stöhnen, ich wollte auch helfen, aber ich fühlte mich völlig desorientiert“, sagte der 33-Jährige in einem Interview.
Dass er unverletzt überlebt hat, kann er sich selbst nicht erklären: „Es ist ein wahres Wunder“, so Capello.
Mindestens 38 Tote
Bei dem Zusammenbruch der Brücke in Genua sind am Dienstag mindestens 38 Menschen gestorben. Noch immer suchen die Einsatzkräfte fieberhaft nach Überlebenden in den Trümmern. Doch die Hoffnung schwindet.
Trümmer und Wracks: Bilder der eingestürzten Autobahnbrücke in Genua
Die Zahl der Hotelgäste hat sich nach dem Unglück mit 43 Personen halbiert. Viele Touristen wissen nicht, wie sie die Stadt mit dem Auto erreichen können.
Die italienische Stadt steht seit dem Einsturz der Morandi-Brücke unter Schock. Neben dem menschlichen Leid drohen nun auch massive wirtschaftliche Folgen.
Verdächtige Geräusche an den noch stehenden Brückenresten in Genua beenden alle Einsätze der Feuerwehr in den Bereichen. Bewohner der Häuser dürfen nun auch keine Gegenstände mehr aus ihren Wohnungen holen.
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