Gluthitze: Was bringen massive Wände und Dämmung?

Baumit
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Massive Wände mit Dämmung halten Innenräume bei Hitzewellen im Schnitt um fünf Grad kühler, ergaben Langzeitmessungen über dreieinhalb Jahre. Beton schneidet dabei noch besser ab als Ziegelbauweise.

Seit Wochen hat uns die Hitzewelle im Griff, passend dazu haben Studien zum Thema Gebäudekühlung Hochsaison. Baumit publizierte kürzlich Ergebnisse von Langzeitmessungen im unternehmenseigenen Viva-Forschungspark, die belegen, dass Speichermasse und Dämmung vor Tropenhitze schützen. Seit dreieinhalb Jahren werden dort die Außen- und Innentemperaturen in zehn unterschiedlichen Häusern aufgezeichnet. In gedämmten Massivhäusern lagen auch bei Hitzewellen mit bis zu 36 Grad im Schatten die Innentemperaturen um die 25 Grad - im ungedämmten Haus (z. B. unsanierter Altbestand, 25er Ziegel ohne Dämmung) war es hingegen mit über 30 Grad tropisch warm. Aber auch bei Gebäuden mit gleichem Dämmwert gab es Unterschiede: Je nach Bauart wurden Temperaturen von 24 bis 27 Grad erreicht. Massive Wandkonstruktionen sorgen demnach für mehr Kühle im Innenraum. Betonbauten mit Dämmung schnitten bei den Messungen am besten ab.

Belastung vor allem für Ältere

"Bei einer Hitzewelle kommt es vor allem in dicht verbauten Stadtteilen ohne Grün - sogenannten Heat Islands (Hitzeinseln) - teils zu starken sommerlichen Überwärmungen in Innenräumen", sagt Hans-Peter Hutter, Umweltmediziner an der MedUni Wien. "Diese starken Hitzebelastungen setzten speziell älteren Menschen sehr zu."

Da Gebäude mit ausreichender Speichermasse deutlich länger kühl bleiben, seien massive Wände und gute Dämmung nicht nur ein Wohlfülfaktor: "Sie können auch dazu beitragen, dass hitzebedingte Erkrankungen wie zum Beispiel Hitzekollaps, Hitzeerschöpfung oder Hitzekrämpfe verringert werden." (red.)

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