Am Samstag ist "im gesamten südsteirischen Raum mit kurzfristigen Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen", auch am Flughafen Graz sind Behinderungen zu erwarten, teilt die Polizei mit. Grund ist (auch) der Besuch von Wladimir Putin.
Die Polizei hat für die Hochzeit von Außen- und Integrationsministerin Karin Kneissl (FPÖ) ein sicherheitsbehördliches Platzverbot erlassen. Dadurch hat nur ein im Vorhinein bestimmter Personenkreis Zugang zum Gasthaus und zum Parkplatz. Öffentliche Straßen sind vom Verbot nicht betroffen, hieß es am Freitag in einer Aussendung. Der Hintergrund der Sicherheitsmaßnahmen ist auch der angekündigte - durchaus umstrittene - Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Die Polizei wolle Beeinträchtigungen für Anrainer und andere Gäste der Weinstraße möglichst gering halten, dennoch sei "im gesamten südsteirischen Raum mit kurzfristigen Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen", hieß es am Freitag. Neben dem Platzverbot wird auch ein Flugverbot - insbesondere für Drohnen - über dem Veranstaltungsort in Gamlitz verhängt.
Neben der Südsteiermark sind auch am Flughafen Graz Behinderungen zu erwarten. Den ganzen Tag über werden verstärkte Sicherheitskontrollen stattfinden. Alle Personen, die zum Flughafen wollen - egal ob in Fahrzeugen oder zu Fuß, Reisende oder Abholer - werden kontrolliert. Die Polizei empfahl jenen, die am Samstag vom Flughafen wegfliegen wollen, eine Stunde früher als sonst anzureisen.
Putin bringt singende Don-Kosaken mit
Unterdessen wurde bekannt, dass Putin Kneissl zur Eheschließung einen musikalischen Gruß überbringen wird. Zehn Don-Kosaken werden mit Putin zur Hochzeitsfeier der Ministerin mitreisen und dort singen, hieß es am Freitag aus Insider-Kreisen.
Die Einladung an Putin hat in den vergangenen Tagen für Irritationen und Kritik gesorgt. Alt-Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) sagte in der Freitagausgabe der deutschen "Bild"-Zeitung laut dpa, die Visite des Präsidenten sei ein "merkwürdiger Vorgang, der sowohl innen- und außen- als auch gesellschaftspolitisch nicht in das Konzept des Landes" passe. Ebenfalls am Freitag lieferten sich die geschäftsführenden Klubobmänner von SPÖ und FPÖ, Andreas Schieder und Johann Gudenus, einen Schlagabtausch aufgrund des Besuchs.
Schieder kritisierte in einer Aussendung, dass Kneissl "ihre Privatangelegenheiten mit offiziellen Agenden der Republik Österreich vermischt". Es gebe "einfach keine saubere Trennung von den Privatangelegenheiten" und den beruflichen Verpflichtungen der Ministerin, bemängelte er. Gudenus konterte: "Es ist ja wohl an Überheblichkeit nicht mehr zu überbieten, wenn Schieder meint, er könne sich nun schon anmaßen, sich in die Hochzeitseinladungen von Privatpersonen einzumischen und daraus eine Staatskrise zu kreieren."
Auf einen Blick
Kneissl heiratet den Unternehmer Wolfgang Meilinger am Samstag in der Südsteiermark. Rund 100 Gäste werden zu der Trauung erwartet, darunter auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ). Russlands Präsident Wladimir Putin ist ebenfalls eingeladen, dürfte jedoch nur kurz bei der Feier anwesend sein, bevor er zu einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel weiterreist.
(Red./APA)