Der Mythos vom besseren Leben auf dem Land

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Zwei Wiener Wissenschaftlerinnen erforschen im Gespräch mit drei Generationen ländliche Klischees. Ausgehend von Fotos spüren sie den individuellen Bedeutungen von der Natur als Sehnsuchtsort nach.

Erst als hinterwäldlerisch verschrien, ist das Leben in und mit der Natur wieder en vogue geworden – vielleicht auch als eine Antwort auf den Druck der neoliberalen Leistungsgesellschaft. Die Schönheit des Einfachen bietet der schillernden Werbe- und Medienwelt heute jedenfalls selbstbewusst die Stirn. Gleichzeitig sitzt die Sehnsucht nach dem vermeintlich authentischen Landleben tief in uns: Die Alpen, die Almen und die Seen sind eng mit der nationalen Identität Österreichs und dem hiesigen Heimatbegriff verwoben.

Postkarten, Fotos zur Inszenierung von Produkten, politische Kampagnen, Tourismuswerbung – all diese Bilder erzählen von dieser Landlust und schüren sie gleichzeitig. Martina Fineder und Luise Reitstätter von der Akademie der bildenden Künste Wien wollten genauer wissen, was am Mythos vom besseren Leben auf dem Land dran ist. Gemeinsam mit 90 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen haben sie sich in einem Sparkling-Science-Projekt – ein vom Wissenschaftsministerium gefördertes Forschungsprogramm, bei dem Wissenschaftler Seite an Seite mit Jugendlichen arbeiten – die historisch und kulturell konstruierten Sehnsuchtsmotive vorgenommen und mit der Realität abgeglichen.

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