Auf Lombok und der Nachbarinsel Sumbawa kam es erneut zu schweren Schäden durch zwei Erdbeben innerhalb von 24 Stunden. Schon Anfang August kamen bei Erdstößen 460 Menschen ums Leben.
Bei den neuerlichen Erdbeben in Indonesien sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Nach einer neuen Bilanz der nationalen Katastrophenschutzbehörde vom Montag wurden mindestens 24 Menschen verletzt. Zudem stürzten durch das Beben am Abend mehrere Gebäude ein. Auf der Insel Lombok fiel der Strom nahezu komplett aus. Mehr als 400.000 Inselbewohner sind obdachlos. Bis Montagmittag (Ortszeit) gab es mehr als hundert Nachbeben.
Die Region war am Sonntag von zahlreichen Erdstößen erschüttert worden, darunter zwei schwere Beben: Gegen Mittag hatte es laut der US-Erdbebenwarte (USGS) einen Erdstoß der Stärke 6,3 gegeben, rund zwölf Stunden später ein Beben der Stärke 6,9. Der Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo Nugroho, gab die Stärke des zweiten Bebens mit 7 an. Zudem gab es der USGS zufolge mindestens fünf heftige Nachbeben.
Dass die Opferzahl dieses Mal geringer ausfiel, liegt daran, dass das Beben weiter entfernt von Lombok war und tiefer im Meer. Das Zentrum lag nach Berechnungen der US-Erdbebenwarte in einer Tiefe von 20 Kilometern und etwa 60 Kilometer nordöstlich der Inselhauptstadt Mataram. Zudem halten sich inzwischen viele Inselbewohner im Freien auf, so dass sie kaum von Trümmern getroffen werden können.
Großbrand auf Sumbawa
Zahlreiche Häuser seien durch das Beben am Abend eingestürzt, sagte Nugroho. Er stellte zudem ein Video ins Internet, in dem ein großes Feuer zu sehen war, das in einem Dorf auf Sumbawa ausgebrochen war. Pramuja zufolge stürzten auch mehrere Bauten am Fuße des Bergs Rinjani ein, die bereits durch die früheren Beben beschädigt gewesen seien. Im Rinjani-Nationalpark, der seit einem Erdbeben Ende Juli geschlossen ist, gab es Erdrutsche.
Patienten aus einem Krankenhaus auf Sumbawa mussten wegen der Schäden am Sonntag in Sicherheit gebracht werden. Auf Lombok mussten ein Dutzend ausländische Gäste aus einem Hotel gebracht werden. Sie wurden nach Angaben von Hotelmitarbeitern gebeten, die Nacht auf dem Parkplatz zu verbringen.
Erschütterungen auch auf Bali zu spüren
Auch auf der benachbarten Ferieninsel Bali waren die Beben am Sonntag zu spüren. Berichte über dortige Schäden lagen zunächst aber nicht vor.
Lombok war zuletzt von zahlreichen Erdbeben erschüttert worden. Am 5. August waren auf der Insel bei einem Beben der Stärke 6,9 mehr als 460 Menschen getötet und tausende weitere verletzt worden. Zehntausende Häuser, Moscheen und Geschäfte wurden beschädigt, mehr als 350.000 Menschen wurden obdachlos. Eine Woche zuvor waren bei einem Erdbeben bereits 17 Menschen ums Leben gekommen.
Das aus zahlreichen Inseln bestehende Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, an dem tektonische Platten aufeinanderstoßen. Erdbeben und Vulkanausbrüche sind dort besonders häufig.
(APA/AFP)