„Auf dem Markt nicht mehr vergleichbar“

(c) Herbert Asamer
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Ist Decathlon der neue Sport Eybl? Markenexperte Kosa sieht gute Chancen.

Wien. Markenexperte Helmut Kosa gibt dem Sporthändler Decathlon gute Chancen, erfolgreich in den österreichischen Sporthandel einzusteigen. Nach der Übernahme von Sport Eybl vor vier Jahren sei in der Branche eine große Lücke entstanden, sodass es genügend Platz für Beratung und Kompetenz in der Branche gebe. Das oberösterreichische Unternehmen hatte zu rasch expandiert und wurde 2014 vom britischen Sporthändler Sports Direct geschluckt.

Der Nachfolger habe ein anderes Konzept verfolgt und die ehemaligen Kunden nicht „abgeholt“. Diese verwöhnten Eybl-Kunden konnten auch die Marktführer Intersport und Hervis nicht zur Gänze überzeugen. Zahlreiche Sportfachgeschäfte, vor allem im Laufschuh- und Bergsportsegment, konnten zulegen oder sich neu auf dem Markt positionieren. Dennoch habe Sport Eybl eine Lücke hinterlassen, die immer noch bestehe, sagt Kosa.

Wenn es Decathlon schaffe, seiner Themenwelt von 70 Sportarten gepaart mit einer guten Beratung und dem Aufbau einer Community eine entsprechende Bekanntheit zu verpassen, dann habe das Unternehmen eine gute Chance. Decathlon müsse es gelingen, die Eigenmarken entsprechend zu vermarkten, sagt Kosa. Dass dies möglich sei, haben die großen Lebensmittelhändler Rewe, Spar und Hofer vorgezeigt. Sie konnten den markenaffinen Österreicher dafür gewinnen. Wenn die Konsumenten einmal an eine Marke glauben, „dann ist ein Unternehmen – wie Ikea – auf dem Markt nicht mehr vergleichbar“, erklärt Kosa.

Zudem verfolgt der Markteinsteiger ein Werbekonzept, das sich von den anderen Mitbewerbern unterscheide. Decathlon-Österreich-Chef Gábor Posfai gab bekannt, der Sporthändler werde sich an keinen Rabattschlachten beteiligen. Er will lieber in Plakatwerbung und Sportcommunitys investieren. Das Motto „Every day same price“ hält Kosa auch auf einem Markt, der von Rabatten geprägt ist, für keinen Nachteil. Es müsse den Franzosen jedoch gelingen, rasch ihren Bekanntheitsgrad zu steigern, der sich auch in einer entsprechende Frequenz im Geschäft niederschlage. (herbas)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.08.2018)

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