Dollar rutscht nach Trumps Fed-Kritik ab

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Mit seiner Kritik an der amerikanischen Notenbank Fed hat US-Präsident Donald Trump dem Dollar einen Dämpfer versetzt.

Die US-Währung schwächte sich im Vergleich zu anderen Devisen am Dienstag deutlich ab und notierte so schwach wie zuletzt vor knapp zwei Wochen. Der Euro stieg um bis zu 0,6 Prozent auf 1,1543 Dollar. Zum Yen fiel der Dollar zeitweise um 0,3 Prozent auf 109,76 Yen und unterschritt erstmals seit Ende Juni wieder die psychologisch wichtige Marke von 110 Yen.

In einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters kritisierte Trump den Kurs des Fed-Chefs Jerome Powell. "Ich bin nicht davon begeistert, dass er die Zinsen erhöht. Nein, ich bin nicht begeistert", sagte er. Vielmehr sollte sich die Federal Reserve zurückhalten und der Regierung "etwas helfen". Zugleich warf Trump China und Europa vor, ihre Währungen zu manipulieren.

Solange Trump die Fed nur verbal angreife und nicht explizit versuche, Einfluss auf die Geldpolitik zu nehmen, habe dies keine weitgehenden Folgen für den Dollar-Kurs, schrieb Analystin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank in einem Kurzkommentar. Dennoch sei Vorsicht geboten. "Wenn die Sicht, dass ein schwacher Dollar gut für die USA wäre, erst einmal dort gefallen findet, dann ist auch nicht auszuschließen, dass Trump doch noch seine Worte in Taten umsetzt. Und wie das im Zweifelsfall enden kann, zeigt sich derzeit an der Türkei."

(Reuters)

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