Russland hat ein neues Hackerziel: Kritische Republikaner

APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
  • Drucken

Microsoft meldet, dass man einen russischen Hacker-Großangriff vereiteln konnte. Ziel waren republikanische Organisationen, die sich kritisch gegenüber Trump und Russland geäußert haben.

Microsoft hat nach eigenen Angaben einen mit der russischen Regierung in Zusammenhang stehenden Hackerangriff durchkreuzt. Microsoft habe die Kontrolle über sechs Internet-Domains übernommen, teilte das Unternehmen in der Nacht zu Dienstag mit. Die Angreifer hätten zu einer unter den Namen Strontium, Fancy Bear oder auch APT28 bekannten Gruppe gehört. Eine Gruppe, die laut IT-Sicherheitsfirmen in Verbindung mit dem russischen Militärnachrichtendienst GRU (Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije) steht. "Daran besteht kein Zweifel", sagte Microsoft-Präsident Brad Smith.

Die anvisierten Webseiten der betroffenen Organisationen zeigten sich in letzter Zeit kritisch gegenüber Trump und Russland. Smith erklärte, dass es sich um Organisationen handeln, die informell mit Republikanern verbunden seien. Im Vorstand des ebenfalls betroffenenen International Republican Institute sitzen etwa mehrere hochrangige Republikaner, die Trumps Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin im Juli in Helsinki scharf kritisiert hatten, wie John McCain oder Mitt Romney. Die Hacker hätten versucht, Zugriff auf vertrauliche Daten von Nutzern zu erhalten. Dafür hätten sie Internetseiten kopiert, beispielsweise von Angeboten des US-Senats, des Hudson-Instituts oder des Internationalen Republikanischen Instituts. User wurden auf Webseiten weitergeleitet, bei denen sie Anmeldeinformationen eingeben sollten. Es gebe keine Hinweise, dass die auf die Passwörter von Nutzern ausgerichteten Angriffe erfolgreich gewesen seien.

Russland steht bereits in Verdacht, sich in den Präsidentschaftswahlkampf in 2016 eingemischt zu haben. Sonderermittler Mueller untersucht diese Angelegenheit aktuell. Laut Microsoft gebe es im aktuellen Fall ausreichend Parallelen zu den damaligen Hacker-Angriffen. Doch dieses Mal sei es laut Smith nicht das Ziel, Donald Trump zum US-Präsidenten zu machen, sondern die "Demokratie zu stören". Im Moment finden in den USA die Midterm-Elections statt, die immer zwischen zwei Präsidentschaftswahlen stattfinden. Dabei werden Senatoren neu gewählt sowie auch das Repräsentantenhaus neu bestimmt. Es zeigt aber auch das aktuelle Stimmungsbild der Politik.

>>> New York Times

>>> CNBC

(Red./Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.