Papst-Botschafter in Österreich steht knapp vor der Auswechslung

AMTSEINFUeHRUNG DIOeZESANBISCHOF ST. POeLTEN: ZURBRIGGEN
AMTSEINFUeHRUNG DIOeZESANBISCHOF ST. POeLTEN: ZURBRIGGENAPA/HANS PUNZ
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Rom wird den Nuntius Peter Stephan Zurbriggen in Kürze abberufen – aus Altersgründen, und weil es Kritik gibt. Kärntens Bischofsnachfolge verzögert sich damit.

Anfragen und wichtige Mitteilungen sind ausschließlich brieflich, dass (sic) heißt per Post, oder in begründeten Ausnahmen per Fax an den Apostolischen Nuntius zu richten.“ Dieser Satz, aktuell, 2018, auf der Homepage (immerhin!) des Botschafters von Papst Franziskus in Österreich sagt alles. Interviews gibt Nuntius Peter Stephan Zurbriggen schon gar nicht. Aus Prinzip, heißt es.

So oder so sind die Wiener Tage Zurbriggens gezählt. Am Montag vollendet der gebürtige Schweizer das 75. Lebensjahr. Damit ist für jeden Bischof (außer den von Rom, natürlich) die Verpflichtung verbunden, sein Rücktrittsgesuch zu formulieren. Es ist damit zu rechnen, dass der Papst dieses Gesuch zeitnah annehmen wird.

Vatikan ist unzufrieden

Nicht so sehr wegen der angegriffenen Gesundheit Zurbriggens, der als Folge von Diabetes an Polyneuropathie erkrankt ist (die Reizweiterleitung an die Beine ist gestört) und sich nur mit Stock oder Rollator fortbewegt. Hauptgrund dafür, dass Zurbriggen bald Österreich verlassen wird, ist die Unzufriedenheit im Vatikan im Zusammenhang mit Bischofsernennungen. Dabei kommt einem Nuntius eine bedeutende Rolle zu. Er fungiert als Headhunter Roms. Zurbriggen wird vorgehalten, Unterlagen über Kandidaten spät oder unvollständig geliefert zu haben. Weniger gut angekommen ist auch, dass der Nuntius seinerseits Rom für Verzögerungen verantwortlich gemacht hat. Immerhin musste Tirol mehr als eineinhalb Jahre auf Hermann Glettler warten.

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