Der US-Präsident sorgte für die Freilassung einer türkischen Aktivistin aus einem israelischen Gefängnis. Dafür erwartete er, dass der türkische Präsident den inhaftierten US-Pastor Andrew Brunson ausreisen lässt. Doch der Handel ging daneben.
Istanbul. Als die Türkin Ebru Özkan am Flughafen von Tel Aviv festgenommen wurde, konnte sie nicht ahnen, dass ihr Schicksal bald mit dem eines christlichen Geistlichen und der internationalen Politik verknüpft sein würde. Der israelische Geheimdienst ließ Özkan unter dem Vorwurf einsperren, sie habe der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen geholfen. Erst mehr als einen Monat später konnte die 27-Jährige nach Hause fliegen.
Wie sich nun herausstellt, war ihre Heimkehr Teil eines internationalen Deals. Er hätte zur Freilassung des US-Pastors Andrew Brunson in der Türkei führen sollen, scheiterte am Ende aber an türkischen Nachforderungen. Rechtsstaatliche Prinzipien spielten bei dem Poker kaum eine Rolle.