Nun offiziell: Ellensohn will Wiens Grünen-Chef werden

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Der Klubchef der Wiener Grünen tritt gegen Peter Kraus, den früheren Büroleiter Maria Vassilakous, um die Spitzenfuntkion an. Ellensohn fordert zudem, dass der Listenerste noch vor der Wien-Wahl Vizebürgermeister und Stadtrat werden soll.

Was lange erwartet war, ist nun fix: David Ellensohn, Klubchef der Wiener Grünen im Rathaus, tritt offiziell um die Spitzenfunktion an. Dies verkündet er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Ellensohn forderte zudem, dass der Listenerste noch vor dem (2020 anstehenden) Urnengang Verkehrsstadtrat bzw. Vizebürgermeister wird.

Damit ist ein Lagerwahlkampf innerhalb der Grünen zwischen "Realos", für die Peter Kraus, der frühere Büroleiter von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, ins Rennen geht und den "Fundis" von Ellensohn eröffnet.

"Ich kandidiere, weil ich glaube, dass ich der Beste bin", sagte der Grün-Politiker. Bisher hat nur Gemeinderat Peter Kraus öffentlich kundgetan, ins Rennen um die Spitzenkandidatur zu gehen. Für diese sind Bewerbungen bis 4. September möglich. In weiterer Folge wird es mit jenen Kandidaten, die ausreichend Unterstützungserklärungen erhalten, Hearings geben. Die Wahl selbst erfolgt brieflich im November.

Vassilakou schweigt bisher

Wer sich bisher noch nicht geäußert hat, ist die Spitzenkandidatin der vergangenen Wahlen, Stadträtin Maria Vassilakou. Falls sie die Liste nicht wieder anführt, soll sie ihr Amt noch vor der Wien-Wahl an die nächste Spitzenkandidatin bzw. an den Spitzenkandidaten übergeben, empfiehlt Ellensohn: "Denn ein starker Spitzenkandidat soll die wichtigste Funktion der Grünen innehaben." Mitbewerber Peter Kraus hat dies nicht in dieser Form nicht verlangt. Die Grünen sollten das gemeinsam entscheiden, befand Ellensohn.

Inhaltlich wollte sich Ellensohn zu seinem "Wahlprogramm" noch nicht im Detail äußern. Mit der bisherigen gemeinsamen Regierungsarbeit mit der SPÖ zeigte er sich weitgehend zufrieden, wobei er etwa auf die Mariahilfer Straße oder die 365-Euro-Jahreskarte verwies. Gleichzeitig hielt er aber fest: "Ich verheimliche nicht, dass die Grünen selbstsicherer auftreten müssen in der Koalition." "Verbesserungswürdig" sei etwa die Informationspolitik der SPÖ in der laufenden U-Kommission zum Krankenhaus Nord.

Parteiinterne Konflikte meiden

Er hoffe aber, dass die Grünen auch künftig mitregieren: "Wir wollen alle gestalten." Die Optimalvariante wäre laut Ellensohn, wenn Wien so wie Innsbruck einen grünen Bürgermeister bekäme. Parteiinterne Konflikte sind laut Ellensohn jedenfalls zu vermeiden: "Die Grünen sind nur erfolgreich, wenn wir gemeinsam auftreten." Dass etwa der Disput um das Heumarkt-Projekt geschadet hat, verhehlte er nicht. "Niemand würde heute das Projekt so machen", vermutete er.

(red.)

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