Seine Aufgabe als frischgebackener OeNB-Direktor rechtfertigt Harald Mahrer damit, dass auch bisher die Sozialpartner im Aufsichtsgremium vertreten waren.
Der künftige Präsident Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer, hat am Donnerstag den Vorwurf der Ämterkumulierung zurückgewiesen. Vor allem aus der SPÖ kommt heftige Kritik an der Doppelfunktion als WKÖ-Präsident und Nationalbank-Präsident. SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer stört, dass Mahrer "seine künftige Funktion als OeNB-Präsident fälschlicherweise offenbar nur als einen weiteren seiner vielen Nebenjobs betrachtet".
Wolfgang Schmitz (früherer Leiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung in der Bundeswirtschaftskammer) und Hellmuth Klauhs (früherer Obmann der Sektion Geld-, Kredit- und Versicherungswesen der Bundeswirtschaftskammer) hätten ihre Funktionen in der Wirtschaftskammer zurückgelegt, als sie Präsidenten der Nationalbank wurden, argumentiert Krainer.
Es handle sich um eine Position im Aufsichtsgremium der OeNB, in dem auch in der Vergangenheit stets Repräsentanten der Sozialpartnerschaft vertreten gewesen seien, sagte Mahrer am Rande eines Termins im Bundeskanzleramt.
Dass die Unvereinbarkeit darin bestehe, dass er im Gegensatz zu Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser vor ihm das Gremium auch leiten wird, ließ Mahrer ebenfalls nicht gelten. "Ob man das leitet oder nicht, es ist die selbe Anzahl von Sitzungen", meinte er: "Ich sehe diesen Konflikt überhaupt nicht."
Mahrer sprach von der großen wirtschaftspolitischen Bedeutung der OeNB. Es sei ihm ein großes Anliegen, dass die österreichische Bankenszenerie gut funktioniere, deshalb habe er das Angebot gerne angenommen. Er bekomme dafür keinen Euro mehr und brauche dafür auch kein eigenes Auto oder Büro.
(APA)