In einer der bisher größten Krisen seiner Präsidentschaft gibt sich Donald Trump Bestnoten für seine Arbeit. Seinen früheren Berater Paul Manafort will er eventuell begnadigen.
Inmitten der wohl größten persönlichen Krise seiner bisherigen Amtszeit gibt sich US-Präsident Donald Trump als Siegertyp: Er sei der erfolgreichste Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten, sagte er in einem am Donnerstag ausgestrahlten Video auf dem Sender Fox News. "Ich würde mir selber die (US-amerikanische Best-)Note A+ geben", so Trump. Kein anderer US-Präsident habe in so kurzer Zeit so viel erreicht.
Zur Begründung führte Trump an, er habe großartige Richter für den Obersten Gerichtshof ausgesucht, die größte Steuerreform der US-Geschichte erreicht. Nicht nur sein Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un, auch seine Zusammenkunft mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin seien ein "gewaltiger Erfolg" gewesen. In beiden Fällen war Trump indes kritisiert worden, im Falle des Putin-Gipfels in Helsinki musste er sogar eine auch in der eigenen Partei harsch kritisierte Äußerung nachträglich korrigieren.
Trump will Manafort vielleicht begnadigen
Die US-Volkswirtschaft floriere wie nie zuvor - sie würde im Falle seiner Amtsenthebung sogar zusammenbrechen, meinte Trump. "Ich denke, alle wären dann sehr arm", sagte der 72-Jährige New Yorker.
Trump hatte dabei auf eine Frage nach seinen zunehmenden juristischen Schwierigkeiten geantwortet, nachdem ihn sein langjähriger Anwalt, Michael Cohen, schwer belastet hatte. Mit Cohen und Paul Manafort, Trumps Wahlkampfmanager, hatten zuletzt zwei einstige Mitglieder aus Trumps innerstem Zirkel vor Gericht für Schlagzeilen gesorgt. Cohen belastete den Präsidenten unter Eid schwer: Er gab vor Gericht zu, dass er Schweigegeld an Frauen, die mit Trump angeblich Sex gehabt hätten, gezahlt habe, im Auftrag von Trump. Den Demokraten könnte das weitere Munition für ein Amtsenthebungsverfahren liefern.
Manafort wiederum wurde von einer Geschworenenjury wegen Steuer- und Bankenbetrugs schuldig gesprochen, im September beginnt ein weiterer Prozess gegen ihn. Trump sagte, er werde Manafort vielleicht begnadigen. Nebenbei ist ein Ende der langen Ermittlungen von Robert Mueller in der "Russland-Affäre" wegen mutmaßlicher Kollaboration Trumps mit den Russen zu Zwecken der Beeinflussung der Präsidentenschaftswahl 2016 vorerst nicht in Sicht.
(dpa/Reuters/Red.)