Obama zollt McCain seinen Respekt: "Wir stehen alle in seiner Schuld"

Barack Obama:  "Wenige von uns wurden so herausgefordert, wie John es einst wurde, oder mussten den Mut zeigen, den er gezeigt hat"
Barack Obama: "Wenige von uns wurden so herausgefordert, wie John es einst wurde, oder mussten den Mut zeigen, den er gezeigt hat"REUTERS
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Der prominente republikanische US-Senator John McCain ist am Samstag im Alter von 81 Jahren gestorben. Neben seinen Familienmitgliedern trauerten auch zahlreiche Politiker um den streitlustigen Senator.

Der frühere US-Präsident Barack Obama hat dem verstorbenen US-Republikaner John McCain seinen Respekt gezollt. "Wenige von uns wurden so herausgefordert, wie John es einst wurde, oder mussten den Mut zeigen, den er gezeigt hat", hieß es am Samstagabend (Ortszeit) in einer Erklärung Obamas. "Aber wir alle können den Mut haben, das Wohl der Allgemeinheit über unser eigenes zu stellen." McCain habe in seinen besten Zeiten gezeigt, wie das gehe. "Und dafür stehen wir alle in seiner Schuld", fügte Obama hinzu.

McCain, der an einem äußerst aggressiven Hirntumor litt, war am Samstag gestorben. Er wurde 81 Jahre alt. Obama und McCain traten im Präsidentschaftswahlkampf 2008 gegeneinander an. Der Demokrat gewann die Wahl.

"John McCain und ich waren Mitglieder verschiedener Generationen, kamen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen und konkurrierten auf höchster politischer Ebene", hieß es in Obamas Erklärung. "Aber wir teilten bei all unseren Unterschieden die Treue zu etwas Höherem - die Ideale, für die Generationen von Amerikanern und Immigranten gleichermaßen gekämpft haben, marschiert sind und sich aufgeopfert haben."

Ex-US-Präsident George W. Bush würdigte McCain in einer Mitteilung am Samstag auf Twitter so: "Manche Menschenleben sind so strahlend, dass es schwerfällt sich vorzustellen, sie könnten enden. Einige Stimmen sind so kräftig, dass man nur schwer glauben kann, sie könnten verstummen. John McCain war ein Mann von tiefer Überzeugung und ein Patriot höchsten Ranges."

Weitere Reaktionen

"John McCains Leben ist der Beweis, dass einige Wahrheiten zeitlos sind. Charakter, Mut, Integrität, Ehre. (...). Er hat nie die Sicht auf das verloren, an was er am meisten geglaubt habe: Zuerst das Land."

(Der ehemalige US-Vize-Präsident und Demokrat Joe Biden via Twitter)

"Mein tiefstes Mitgefühl und Respekt gehen an die Familie von Senator John McCain. Unsere Herzen und Gebete sind bei Euch!"

(US-Präsident Donald Trump via Twitter)

"Wir habe einen Mann verloren, der unerschütterlich die höchsten Ideale unseres Landes repräsentierte. (...). Senator McCain stellte den Dienst an der Nation immer vor sich selbst. Er erkannte, dass einflussreiche und leidenschaftliche Menschen dienen müssen, um unser Demokratie-Experiment lange andauern zu lassen."

(US-Verteidigungsminister James Mattis)

"John McCain war ein ehrenwerter Mann, ein wahrer Patriot im besten Sinne des Wortes."

(Der demokratische Ex-Präsident Jimmy Carter)

"Heute haben wir ein amerikanisches Original verloren. Senator John McCain war ein Maverick und ein Kämpfer, der nie Angst hatte, für seine Überzeugungen einzustehen."

(Die Republikanerin Sarah Palin auf Twitter. Sie trat 2008 als McCains Vizekandidatin an)

(APA/dpa)

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