Verband will Dopingverfahren gegen Steffi Graf

Leichtathletik Verband will Dopingverfahren
Leichtathletik Verband will Dopingverfahren(c) Jaeger Robert
  • Drucken

Der Generalsekretär des österreichischen Leichtathletik-Verbands fordert ein Dopingverfahren gegen die ehemalige Läuferin. Diese hat sich im Labor Humanplasma Blut abnehmen lassen.

Helmut Baudis, Generalsekretär des österreichischen Leichtathletik-Verbands (ÖLV), fordert ein Dopingverfahren gegen die ehemalige österreichische Top-Läuferin Steffi Graf. Das erklärte Baudis in einem Interview mit der Tiroler Tageszeitung.

Die 36-jährige Kärntnerin hatte im November gegenüber in einem Interview erklärt, dass sie sich bei dem ins Zwielicht geratenen Labor Humanplasma Blut hatte abnehmen lassen, das Blut aber nicht refundiert zu haben.

"Da muss man definieren: Wann ist ein Versuch ein Versuch? Der Leiter der NADA, Andreas Schwab, hat wiederholt gesagt, im Zweifelsfall wird es ein Verfahren geben. Also meine ich, dass auch bei Frau Graf ein Dopingverfahren eingeleitet werden muss", wurde Baudis zitiert. Der ÖLV selbst, so Baudis, könne nicht aktiv werden, "weil wir keine Einsicht in die Unterlagen der SOKO haben".

NADA lässt prüfen

Wie Graf hat unter anderem auch der ehemalige Ruder-Nationaltrainer Martin Kessler eine Blutabnahme einiger seiner Sportler bei Humanplasma bestätigt. Deshalb lässt die NADA derzeit von der Internationalen Anti-Doping-Agentur WADA prüfen, ob zum Zeitpunkt des Geschehens WADA- oder andere internationale Verbands-Vorschriften verletzt worden sind. Erst wenn man diese Ergebnisse habe, könne man prüfen, ob Verfahren vor der Rechtskommission einzuleiten sind, erklärt NADA-Chef Andreas Schwab. Derzeit gebe es kein Verfahren gegen Graf, betonte er.

Aufgrund der Situation hatte die NADA vergangene Woche zwei WADA-Juristen aus Montreal nach Wien gebeten und ihnen die Situation dargelegt. Innerhalb von weiteren zwei Wochen hoffe man nun, die Ergebnisse der Prüfung aus Kanada zu erhalten, so Schwab. Insgesamt gelte es zu klären: "Hat es einen Versuch gegeben, wann hat es einen Versuch gegeben und war dieser Versuch zum Zeitpunkt des Geschehens strafbar", so Schwab, der die immer engere Zusammenarbeit mit der WADA hervorstrich. "Irgendwann soll das Thema Humanplasma ja aufgearbeitet sein."

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.