"Diciotti": Vier mutmaßliche Schlepper unter Migranten festgenommen

Nach Tagen auf dem Mittelmeer haben die 137 Migranten das Schiff verlassen.
Nach Tagen auf dem Mittelmeer haben die 137 Migranten das Schiff verlassen.(c) REUTERS (ANTONIO PARRINELLO)
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Nach Tagen auf dem Mittelmeer haben die 137 Migranten das Schiff verlassen. Sie wurden nach Messina gebracht, von dort aus sollen rund 100 von ihnen in die Obhut der katholischen Kirche gelangen.

Vier mutmaßliche Schlepper, die sich unter den 137 Migranten an Bord des Schiffes "Diciotti" gemischt hatten, sind am Sonntagabend festgenommen worden. Dabei handelt es sich um drei Ägypter und um einen Mann aus Bangladesch, teilte die italienische Polizei mit.

Die vier mutmaßlichen Schlepper sollen jenes Schiff mit den Migranten gesteuert haben, das von der "Diciotti" gerettet wurde. Den Männern wird unter anderem Menschenhandel und sexuelle Gewalt vorgeworfen.

In Obhut der katholischen Kirche

Nach Tagen auf dem Mittelmeer und im Hafen von Catania hatten in der Nacht auf Sonntag die 137 Migranten die "Diciotti" verlassen. Einer nach dem anderen ging Sonntagnacht von Bord. Anschließend wurden die aus Seenot Geretteten nach Messina gebracht. Von dort aus sollen um die 100 von ihnen in die Obhut der katholischen Kirche in Italien gegeben werden.

Albanien hat sich bereit erklärt, 20 Migranten aufzunehmen. Zwischen 20 und 25 sollen nach Irland kommen. Insgesamt hatte die italienische Küstenwache am 16. August 190 Migranten im Mittelmeer gerettet. Einige wurden schon kurz nach dem Einsatz zur medizinischen Versorgung nach Lampedusa gebracht. Erst am Montag konnte das Schiff mit den übrigen Migranten in Catania einlaufen. Vorher hatte die italienische Regierung im Streit um die EU-Flüchtlings- und Migrationspolitik dies nicht gestattet.

(APA)

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