Das enorm starke BIP-Wachstum der Griechen vor der Finanzkrise 2008 wurde jedoch deutlich durch Pump finanziert.
Nach acht Jahren am Tropf der Geldgeber konnte sich Athen vergangene Woche für „unabhängig“ erklären. Die hoch verschuldeten Griechen hatten ihre letzte Hilfstranche in Höhe von 15 Milliarden Euro erhalten. Nun muss das Land wieder auf eigenen Beinen stehen.
Seit 2008 bis 2017 ist die Wirtschaftsleistung in Griechenland stark zurückgegangen, das reale BIP pro Kopf um ca. 23 Prozent gesunken, zeigt eine Analyse der Agenda Austria. Interessant scheint der Vergleich mit der Zeit vor der Finanzkrise. Bis dahin brummte Griechenlands Wirtschaft jedoch. Der Anstieg pro Kopf lag zwischen 1995 und 2007 mit 51 Prozent deutlich über Österreich. Hierzulande lag das Wachstum in diesem Zeitraum bei 30 Prozent.
„Unbestritten ist, dass viele Griechen unter der Krise leiden. Dabei wird aber gerne vergessen, dass Griechenland einen wesentlichen Teil seines Wachstums vor der Krise über einen übermäßigen Schuldenaufbau erkauft hat“, sagt Agenda Austria-Ökonom Hanno Lorenz.
Österreich kam wesentlich besser durch diese turbulenten Jahre. Bereits 2011 war der Wohlstand höher als vor der Krise. Das reale BIP lag je Einwohner 2017 gegenüber 1995 um 34,5 Prozent höher.
(red.)