Attraktivität des Standorts USA leidet unter Handelskonflikt

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TOPSHOT-US-EU-TRADE-POLITICS-DIPLOMACYAPA/AFP/SAUL LOEB
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Fast jedes fünfte deutsche Unternehmen hat seine Ausgabenpläne für die USA zurückgefahren. Das Trump-Juncker-Treffen halten die meisten nicht für den Durchbruch.

Der Handelskonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union dämpft einer Umfrage zufolge die Attraktivität der weltweit führenden Volkswirtschaft für deutsche Unternehmen. Zwei Fünftel der Firmen beurteilten die USA weniger günstig als vor Beginn des Streits, teilte die deutsch-amerikanische Handelskammer (AmCham) am Dienstag zu einer Umfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen mit.

AmCham-Präsident Frank Sportolari bezeichnete die Ergebnisse als Warnsignal. Unternehmen bräuchten Verlässlichkeit und einen Fahrplan zur Beilegung des Handelskonflikts.

Der Streit zwischen den USA und der EU belaste die Investitionspläne der Firmen, wenngleich die Mehrheit an den Plänen festhalte. Aber 18 Prozent der deutschen Betriebe und sechs Prozent der US-Firmen erklärten, dass sie ihre Ausgabenpläne seit Beginn des Handelskonflikts zurückgefahren hätten.

Die Chancen auf eine rasche Beilegung des Streits schätzen sie zudem zurückhaltend ein: Insgesamt 71 Prozent gaben an, sie glaubten nicht, dass das jüngste Treffen von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker mit US-Präsident Donald Trump einen Durchbruch gebracht habe. Dabei war vereinbart worden, vorerst auf Sonderzölle auf Auto-Importe zu verzichten und Verhandlungen zum Abbau von Handelsbarrieren aufzunehmen.

Die deutsch-amerikanische Handelskammer hat nach eigenen Angaben etwa 3.000 Mitglieder.

(APA/Reuters)

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