Die Leitung der Wiener Diplomatenakademie wies den Offenen Brief von Absolventen zurück. Außenministerin Kneissl (FPÖ) war wegen ihres Hochzeitsgasts Putin kritisiert worden.
Die Diplomatische Akademie Wien (DA) hat sich nach dem Protest von Absolventen gegen Außenministerin und Lehrbeauftragte Karin Kneissl (FPÖ) am Mittwoch gegen etwaige "Hausverbote" ausgesprochen. Absolventen hatten in einem Offenen Brief die Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Kneissls Hochzeit kritisiert.
Die Nähe, die Kneissl Putin gegenüber zur Schau gestellt habe, sei nicht mit den Werten der postgradualen Bildungseinrichtung vereinbar, weshalb man die Leitung der Akademie ersuche, künftig auf Kneissl als Lehrbeauftragte zu verzichten, hatte es in dem Schreiben geheißen, das wenige Tage nach der Hochzeit, die am 18. August stattgefunden hatte, veröffentlicht wurde.
Kneissl "langjährige erfolgreiche Vortragende"
DA-Direktor Botschafter Emil Brix erteilte diesem Wunsch eine Absage: "Es widerspricht völlig dem Geist und den Zielsetzungen der Diplomatischen Akademie Wien, Vortragende aufgrund ihrer politischen Tätigkeiten zu zensurieren. Dies kommt für uns nicht in Frage", erklärte Brix am Mittwoch. Die "langjährige erfolgreiche Vortragende Dr. Karin Kneissl" sei "selbstverständlich weiterhin" zu Vorlesungen und anderen Veranstaltungen an der DA eingeladen.
Kneissl ihrerseits sagte auf die Frage, ob Sie der Protest der Absolventen gekränkt habe, gegenüber der "Presse": "Nein, ich bin darüber hinweg, dass mich irgendetwas kränkt." Sie habe der Akademie und den Studierenden dort sehr viel an Kraft, Zeit und Einsicht gegeben. Wenn man dem mit einem Hausverbot begegne, würde sie sich daran halten.
(APA)