Die Bewegung "Pro Chemnitz" geht heute auf die Straßen. Sie war auch Initiator der Demonstration, die zu Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken mit zahlreichen Verletzten führte.
Zur Verhinderung möglicher Ausschreitungen bei der Demonstration der rechtspopulistischen Bewegung "Pro Chemnitz" am heutigen Donnerstag wird die Polizeipräsenz massiv verstärkt. Die Chemnitzer Sicherheitsbeamten werden von der Bundespolizei, der sächsischen Bereitschaftspolizei sowie aus Bayern, Berlin, Hessen, Sachsen-Anhalt, Thüringen unterstützt, teilte die Polizeidirektion Chemnitz mit.
Geschützt wird auch eine Veranstaltung der Landesregierung im Stadion, wo Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Abend mit Bürgern der Stadt diskutieren will. Das sogenannte Sachsengespräch, an dem auch die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) teilnimmt, ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die Kretschmer bereits quer durch Sachsen führte. Im Bereich des Stadions sei mit Einschränkungen und Behinderungen zu rechnen, hieß es weiter.
Kretschmer versprach eine Aufklärung nach der Veröffentlichung des Haftbefehls. "Diese Veröffentlichung ist schändlich, und sie ist strafbewehrt", sagt er während eines Schulbesuchs in Chemnitz. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, die Verantwortlichen würden zur Verantwortung gezogen. "Das werden wir bald auch sehen." Die Staatsanwaltschaft Bremen ermittelt gegen einen Abgeordneten der Bürgerschaft wegen der Verbreitung des Haftbefehls.
"Pro Chemnitz" war auch Initiator der Demonstration am Montagabend, die zu Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken mit zahlreichen Verletzten führte. Rund 6000 Menschen, darunter zahlreiche gewaltbereite Rechtsextreme, waren dem Aufruf gefolgt. Ihnen standen etwa 1500 Gegendemonstranten gegenüber.
(APA/AFP)