Thiem kämpft sich in fünf Sätzen in nächste Runde

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Der Niederösterreicher erreichte auch bei seinem fünftem New-York-Auftritt Runde drei.
Nächster Gegner ist der US-Amerikaner Taylor Fritz.

Dominic Thiem ist am Mittwoch in New York nach drei Sätzen mit dem Rücken zur Wand gestanden. Doch nach einer zehnminütigen Hitzepause drehte der als Nummer 9 gesetzte Niederösterreicher in der zweiten US-Open-Runde den Spieß noch um. Thiem besiegte den US-Amerikaner Steve Johnson (ATP-31.) nach 3:34 Stunden am Ende noch recht sicher 6:7(5),6:3,5:7,6:4,6:1.

Damit steht der French-Open-Finalist auch bei seinen fünften US Open in New York in der dritten Runde. Thiem kämpft damit am Freitag erneut gegen einen Amerikaner um sein insgesamt viertes US-Open-Achtelfinale. Sein nächster Gegner ist Taylor Fritz, der von der Aufgabe von Jason Kubler (AUS) bei 6:3,3:6,6:3 profitierte. Gegen Fritz hat Thiem 2017 in Flushing Meadows in Runde zwei in vier Sets gewonnen. Es war das bisher einzige Duell mit dem 20-jährigen Kalifornier.

Thiem erleichtert

Noch auf dem Platz ließ Thiem seine Erleichterung hören, nachdem er den in dieser Saison zweifachen Turniersieger und zuletzt Finalisten in Winston-Salem bezwungen hatte. "Ich bin richtig froh, dass ich durch bin. Der letzte Satz war der beste. Im dritten Satz hatte ich einen kurzen Durchhänger", meinte Thiem. Er bedankte sich beim fairen Publikum auf Court 17, der streckenweise mit 2.800 Fans voll war. "Es war toll, wie gut und fair die Atmosphäre war, obwohl ich gegen einen Amerikaner gespielt habe. Ich bin froh, dass sein Knöchel jetzt gut ausschaut."

Das Match begann kurz nach 13.00 Uhr Ortszeit und es wurde gleich von Beginn weg nicht nur wegen des Wetters heiß auf dem Platz. Thiem vergab sowohl im ersten Game als auch bei 5:5 jeweils einen Breakball und musste dann nach 44 Minuten ins Tiebreak. In diesem holte er zunächst einen 0:3-Rückstand auf, doch bei 5:5 bescherte er seinem Gegner mit einer Vorhand ins Out den ersten Satzball. Johnson nutzte gleich die erste Chance.

Im zweiten Durchgang nahm Thiem im zweiten Game seinem Gegner erstmals das Service ab und ging dann rasch mit 4:2 in Führung. Im siebenten Game überknöchelte dann Johnson und musste sich eine medizinische Auszeit nehmen. Nach dem ersten Schock erholte sich der Weltranglisten-31. aber, auch wenn Thiem nach 1:31 Stunden den Satzgleichstand mit 6:3 herstellte.

Nach Hitzepause Thiem stärker

Satz drei verlief wieder genauso ausgeglichen wie der erste. Bis zum 5:4 ging es mit dem Aufschlag, dann wehrte Thiem bei 15:40 und zwei weiteren Vorteilen für Johnson gleich vier Satzbälle zum 5:5 ab. Johnson stellte zu Null auf 6:5, und Thiem gab zum 5:7 auch seinen Aufschlag zu Null ab.

Es folgte dank der auch am Mittwoch angewandten Hitzeregel nun eine zehnminütige Pause nach dem dritten Satz, was beiden Spielern, die sich bei den Seitenwechsel immer wieder mit Eis in Handtüchern abkühlten, gut tat. Thiem kam nach der Unterbrechung allerdings stärker auf den Platz, schaffte sofort ein Break zum 1:0 und übernahm in der Folge zusehends die Kontrolle. Thiem schaffte nach etwas mehr als drei Stunden den Satzausgleich.

Im entscheidenden fünften Durchgang war er dann klar der Bessere. Nach Breaks zum 1:0 und 3:0 ging er rasch 4:0 in Führung. Mit einem dritten Break zum 6:1 feierte Thiem im vierten Duell den dritten Sieg über den 28-jährigen Kalifornier.

Bresnik angetan von seinem Schützling

Coach Günter Bresnik war gegenüber der APA - Austria Presse Agentur angetan. "Ich finde, dass er die ersten zweieinhalb Sätze eigentlich gut gespielt hat. Das Tiebreak war bitter, aber kann man verlieren", resümierte der Niederösterreicher. "Er hat sehr gut serviert, ist in fünf Sätzen nur einmal gebreakt worden, hat aber nicht so gut retourniert."

Johnson sei sogar gefährlich geworden, als er angeschlagen war. Die wichtigste Erkenntnis für Bresnik: "Nach den vergangenen drei, vier Wochen ist es für mich herausragend, wie er spielt. Steve Johnson ist ja ein richtig guter Spieler."

Und gerade nach den vielen Rückschlägen seit dem French-Open-Finale freut es Bresnik. "Nach Paris war da eigentlich alles schlecht. Alles, was nur irgendwie schief gehen konnte, ist schief gegangen. Dass er sich aus dem Sumpf wieder selbst am Schopf rauszieht, da imponiert er mir."

Zum nächsten Gegner Taylor Fritz meinte Bresnik: "Das ist schwer, das war schon letztes Jahr eine extrem enge Partie", erinnerte er sich. Thiem siegte damals mit 7:5 im vierten Satz. Favorit bleibt der Weltranglisten-Neunte aber auch am Freitag.

(APA)

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