Die republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin und Ex-Gouverneurin ist laut "New York Post" Persona non grata - wie Präsident Trump. Der Leichnam des US-Senators wurde im Parlament von Arizona aufgebahrt.
Nicht nur Donald Trump ist auf Wunsch des Verstorbenen von den Begräbnisfeierlichkeiten John McCains ausgeschlossen. Auch Sarah Palin, die frühere Vizepräsidentschaftskandidatin des langjährigen republikanischen Senators, erhielt keine Einladung zum Begräbnis. Nach Informationen der "New York Post" soll Cindy McCain, die Witwe, hinter der Entscheidung stehen.
McCain hatte Palin im Sommer 2008 überraschend zu seiner Vizepräsidentschaftskandidatin gekürt, um das Rennen im Wahlkampf gegen Barack Obama noch zu drehen. Das Kalkül ging indessen nach hinten los, weil die damalige Gouverneurin von Alaska sich in Interviews große Blößen gab. Nichtsdestotrotz avanciert die Politikerin zum Darling der fundamentalistischen Tea-Party-Bewegung, die nicht zuletzt den Aufstieg Donald Trumps befördert hat. In seinem letzten Buch, "The restless wave", bedauerte McCain im Frühjahr seine Personalentscheidung. McCain hätte lieber seinen Freund, den demokratischen Senator Joe Lieberman, zu seinem "Running mate" gemacht. Palin indessen pries McCain als "amerikanisches Original", das für seine Überzeugungen eingestanden sei.
Trauerfeier in Phoenix
Vier Tage nach dem Tod McCains haben in Phoenix die öffentlichen Trauerfeiern für den US-Senator begonnen. McCains Leichnam wurde im Parlament seines Heimatstaates Arizona aufgebahrt. Heute soll der Verstorbene in einer öffentlichen Prozession zur Baptistenkirche im Norden von Phoenix gebracht werden, wo eine Gedenkveranstaltung geplant ist, bei der McCains Freund aus Senatstagen, der ehemalioge demokratische Vizepräsident, eine Trauerrede halten wird. in Phoenix wollten Tausende Abschied nehmen von McCain.
Am Freitag soll die Leiche des Senators dann im Kapitol in der US-Hauptstadt Washington aufgebahrt werden. Wie schon in Phoenix werden auch dort Bürger die Möglichkeit haben, sich von dem republikanischen Politiker zu verabschieden. Am Samstag findet eine Trauerfeier in der Kathedrale in Washington statt. Dort sollen unter anderem die Ex-Präsidenten Barack Obama und George W. Bush Ansprachen halten. Beigesetzt wird der Senator am Sonntag im Areal der Navy Academy in Annapolis nahe Washington.
US-Präsident Donald Trump, dessen Gegner McCain war, nimmt an den Begräbnisfeierlichkeiten nicht teil. Nach McCains Tod am Samstag war Trump unter Druck geraten, die Verdienste des verstorbenen Kriegsveteranen und Senators öffentlich zu würdigen - was Trump am Montag schließlich tat. McCain hätte am Mittwoch seinen 82. Geburtstag gefeiert. Er war sechsmal als Vertreter von Arizona in den US-Senat gewählt worden.
(APA/dpa)