Thiem und das Vertrauen eines Profis in den eigenen Körper

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Der Fünfsatzsieg über den US-Amerikaner Steve Johnson in der zweiten Runde der US Open zeigte eines deutlich: Dominic Thiem ist wieder wettbewerbsfähig.

Große Erleichterung war bei Dominic Thiem nach seinem fünften Fünf-Satz-Sieg seiner Karriere (bei fünf Niederlagen) zu bemerken. Der 24-jährige Niederösterreicher, der am liebsten am Montag bei den US Open noch im Bewerb sein und seinen 25er feiern möchte, hat die Probleme der vergangenen Wochen samt Viruserkrankung endgültig abgeschüttelt.

"Das waren richtig toughe Bedingungen. Es war so eine komische Hitze wie in der Sauna, nicht ganz luftfeucht. Eigentlich taugt es mir mehr, wenn es luftfeuchter ist", sagte Thiem. Die Qualität des Spiels sei nicht herausragend gewesen, doch wegen guten Aufschlägen auf beiden Seiten seien nicht viele lange Ballwechsel zustande gekommen. "Ich habe ein kleines Tief gehabt im dritten Satz und mich dann eigentlich, je länger das Match gedauert hat, umso besser gefühlt. Ich bin sehr glücklich."

Die zehnminütige Hitzepause nach dem verlorenen dritten Satz hat Thiem durchaus geholfen. "Für mich war es gut. Ich bin zehn Minuten in dem kühlen Raum gesessen, das war sicher kein Nachteil. Für ihn eventuell schon, weil vielleicht ist sein Knöchel ein bisserl steif geworden. Ich habe ihn gleich danach gebreakt im ersten Game, was dem ganzen Match eine gewisse Wende gegeben hat."

Von Eisbädern oder kalten Duschen wie es etwa ein Novak Djokovic am Tag zuvor bei Einführung der provisorischen Hitzeregel in der Pause getan hat, hält Thiem nichts. "Nein, ein Eisbad ist schockierend für mich. Ich weiß nicht, ob das gesundheitlich so ideal ist, wenn man komplett aufgehitzt ins Eisbad geht."

Wichtiger ist da schon auch der etwas geschaffene Abstand zum Spielgeschehen gewesen. "Der verlorene dritte Satz war natürlich ein Hammer auf den Schädel. So habe ich mich erfangen, schnell ein trockenes Gewand angezogen und habe gechilled."

Die Überknöchelung seines Gegners sah Thiem nicht als spielentscheidend. "Ich glaube, dass es okay für ihn war und es ihn nicht sehr beeinflusst hat. Ich glaube, dass er Glück im Unglück gehabt hat."

Die wichtigste Erkenntnis für den French-Open-Finalisten war freilich eine andere: "Die Fitness passt. Es waren doch dreieinhalb Stunden bei extremen Bedingungen. Das heißt ich kann dem Körper wieder komplett vertrauen."

(APA)

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