Sprechblase Nr. 254. Warum wir „Algorithmus“ verstehen sollten.
Er ist beinahe sagenumwoben. Wer von ihm spricht, der kniet in Gedanken nieder. Huldigt ihm und ist von Ehrfurcht ergriffen. Er ist – Achtung Sprechblase – der „Algorithmus“.
Schon richtig, da gibt es durchaus komplizierte, ja sogar komplexe Algorithmen. Aber auch recht simple, die jeder beherrschen sollte. Zum Beispiel: Addiere a und b. Das Verfahren ist in einer präzise festgelegten Sprache eindeutig beschrieben, ist tatsächlich ausführbar, benötigt endlich viel Speicherplatz und umfasst endlich viele Schritte.
Ebenfalls richtig, was „Sprechblase“-Leser Michael S. anmerkt: Auch Kuchenrezepte sind nichts anderes als Algorithmen. Auch auf diesem Feld gibts einfachere Einsteigervarianten und aufwendigere Vollprofiversionen. Am Ende ist entscheidend, dass wir die Sache gebacken bekommen – und dass sie uns im Idealfall auch noch schmeckt.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.06.2018)