Der US-Präsident meint, dass es zu einem Crash an den Börsen käme, würde er des Amtes enthoben. Die Geschichte lehrt uns jedoch, dass das eher unwahrscheinlich wäre.
New York. Am Freitag, dem 22. November 1963, wurde John F. Kennedy ermordet. Der Aktienindex S&P 500 verlor 2,8Prozent. Der Handel wurde kurzzeitig ausgesetzt. Am Montag ging es wieder nach oben, am Dienstag waren die Verluste wettgemacht. Was uns dieses Beispiel lehrt: Die Börsen scheren sich relativ wenig um das individuelle Schicksal eines US-Präsidenten. Es geht ihnen bestenfalls um die wirtschaftspolitische Ausrichtung der weltgrößten Volkswirtschaft.
Nach dem Tod Kennedys übernahm Lyndon B. Johnson das Präsidentenamt. Die US-Wirtschaft boomte, schon vor Kennedys Ermordung verzeichnete der Aktienmarkt Kursgewinne. Es gab keine Anzeichen, dass Johnson einen Kurswechsel vollziehen würde. Also legte der S&P 500 im November trotz des zwischenzeitlichen Einbruchs um zwei Prozent zu, im Dezember ging es um drei Prozent nach oben, im Jahr 1964 um mehr als zwölf Prozent.