Dritte grüne Kandidatin: Mehr Fach- als Frontfrau

WIENER GRUeNE - STATEMENT HEBEIN ZU SPITZENWAHL: HEBEIN
WIENER GRUeNE - STATEMENT HEBEIN ZU SPITZENWAHL: HEBEINAPA/HARALD SCHNEIDER
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Mit Birgit Hebein bewirbt sich in letzter Minute nun doch auch eine Kandidatin für die Spitze der Wiener Grünen

„Begeisterung“ -  davon sprach Birgit Hebein am Dienstag öfter. Das dazugehörige Gefühl wollte sich jedoch nicht so recht einstellen. Die Sozialsprecherin  der Wiener Grünen wirkte weder rasend enthusiastisch noch intensiv vorbereitet, als sie sich  in letzter Minute für die Nachfolge von Maria Vassilakou  bewarb. „Ich habe mich selbst ausgesucht“, betonte Hebein bei der eilig angesetzten Pressekonferenz. Aber es klang ein wenig nach dem Gegenteil. Denn klar ist: Viele Grüne wollten, dass eine Frau antritt. Und die Gewerkschaft  wollte jemanden aus ihren Reihen im Rennen.

Hebein selbst ist bisher mit Ambitionen auf  Platz eins nicht aufgefallen. Sie war mehr Fach- als Frontfrau. Hebein ist ausgebildete Sozialarbeiterin, hat einen Ruf als Expertin und toughe Verhandlerin (Mindestsicherung). Mit Hebein als Chefin würde dezidiert linke Sozialpolitik bei den Grünen sicher eine größere Rolle spielen, zugespitzt: weniger Fahrrad, mehr Armut. Insofern liegt sie inhaltlich (vielleicht mit Ausnahme der Migrations- und Integrationsfragen) nahe bei David Ellensohn, mit dem sie auch das antifaschistische Engagement teilt. Wenn auch nicht den  Ton.

Apropos Ton: Dass die bisherigen Kandidaten-Lager ihr Antreten begrüßen, hat zwei Gründe. Einen freundlichen: So denkt man (zu Recht), dass eine Dritte im Bunde die Duellsituation entspannen wird. Und einen weniger freundlichen: Denn im Applaus schwingt die Annahme mit, dass die klassische „Old-School-Grüne“ beim Match um einen Neustart  keine  echte Chance hat. Allerdings sollte man Hebein nicht vorzeitig abschreiben. Sie könnte sich letzten Endes als Kompromiss entpuppen. Für jene, denen Kraus zu jung, zu wenig links - und Ellensohn zu ruppig ist.

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