Brexit: Was Österreich blüht

Bisher wurden die Verhandlungen zwischen Theresa May und den Europäern im guten Stil geführt. Doch je näher das Austrittsdatum rückt und je prekärer Mays Stellung innerhalb der eigenen Partei wird, desto größer die Gefahr eines unversöhnlichen Brexit.
Bisher wurden die Verhandlungen zwischen Theresa May und den Europäern im guten Stil geführt. Doch je näher das Austrittsdatum rückt und je prekärer Mays Stellung innerhalb der eigenen Partei wird, desto größer die Gefahr eines unversöhnlichen Brexit.Getty Images
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Die Folgen eines Zusammenbruchs der Verhandlungen über den britischen EU-Austritt wären für Österreich unangenehm, aber verkraftbar.

Wien. Steuern die Briten und die Europäer auf den großen Krach zu? In den Verhandlungen um den EU-Austritt Großbritanniens, der am 29. März 2019 stattfinden wird, scheinen die Fronten verhärtet – der Brexit, wie ihn sich Premierministerin Theresa May vorstellt, ist weder mit den Vorstellungen der Hardliner in ihrer eigenen Partei noch mit den Vorgaben der EU vereinbar. Doch je länger dieser Stellungskrieg andauert, desto größer die Gefahr eines unkontrollierten Ausscheidens aus der EU.

-Dass eine Scheidung im Unfrieden gravierende Konsequenzen für die Briten selbst hätte, liegt auf der Hand. Doch welche Auswirkungen hätte ein unversöhnlicher Brexit auf Österreich? „Die Presse“ skizziert die Folgen eines harten Bruchs anhand der vier Grundfreiheiten, die den Kern des europäischen Binnenmarkts darstellen: des freien Waren-, Dienstleistungs-, Finanz- und Personenverkehrs.

Waren

Ein harter Brexit würde bedeuten, dass europäische – und somit auch österreichische – Waren nicht präferenziell behandelt werden und dem gängigen WTO-Zollniveau unterliegen – mit einem Volumen von zuletzt knapp vier Mrd. Euro ist Großbritannien der neuntgrößte Exportmarkt Österreichs. Doch Zölle sind in diesem Fall das geringste Problem – viel schwerer wiegen längere Lieferzeiten aufgrund von Formalitäten und Grenzkontrollen.

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