Andritz wird Partner von Porsche - Neues Werk und 100 neue Jobs

Andritz-Chef Wolfgang Leitner: Joint Venture mit Porsche
Andritz-Chef Wolfgang Leitner: Joint Venture mit PorscheAPA/HERBERT NEUBAUER
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Sportwagenbauer Porsche und die deutsche Andritz-Tochter Schuler investieren zweistellige Millionenbeträge in ein Autoteile-Presswerk. Mehr als 100 neue Jobs entstehen. Wo, ist noch offen.

Der Grazer Technologiekonzern Andritz steigt als Teilezulieferer des Sportwagenbauers Porsche in Autozulieferbranche ein: Der seit fünf Jahren zu Andritz gehörende deutsche Großpressenhersteller Schuler baut gemeinsam mit Porsche ein Presswerk für die Automobilproduktion der Zukunft. Vertreter beider Unternehmen haben am Dienstag den Vertrag zur Gründung eines entsprechenden Joint Ventures unterzeichnet. Die Europäische Kommission hat bereits grünes Licht für das gemeinsame Vorhaben gegeben. Die Freigabe durch weitere Wettbewerbsbehörden steht aktuell noch aus.

Das Gemeinschaftsunternehmens ist ein sogenannter Smart Press Shop und Teil der vernetzten Industrie 4.0. Mit zukunftsweisenden Technologien soll das neue Presswerk hoch flexibel anspruchsvolle Karosserie-Teile herstellen; der Schwerpunkt liegt dabei auf Aluminium-Außenhautteilen sowie der Fertigung kleiner Losgrößen.

„Mit dem Joint Venture stellt Porsche wichtige Weichen für die Sportwagen-Produktion der Zukunft“, sagt Produktionsvorstand Albrecht Reimold.  Die enge Verzahnung von Design, Entwicklung, Karosserieplanung, Werkzeugfertigung und Produktion innerhalb des Porsche-Konzerns werde die Qualität unserer Sportwagen maßgeblich beeinflussen.

Mehr als 100 neue Jobs

In dem Joint Venture kommt die neue Servo 20-Technologie von Schuler zum Einsatz. Sie steigert den maximalen Output von 18 auf 20 Hübe pro Minute und reduziert dabei den Energieverbrauch pro Hub und Bauteil. Durch ein neu entwickeltes Konzept zum Werkzeugwechsel können kleine Losgrößen mit hoher Wirtschaftlichkeit produziert werden.   Weitere Merkmale der neuen Linie sind ein optimierter Servo-Antrieb der Folgepressen und ein verringerter Platzbedarf.

Das Gemeinschaftsunternehmen wird als eigenständige GmbH & Co. KG geführt. Die Anteile liegen zu gleichen Teilen bei der Schuler AG und Porsche. Porsche und Schuler investieren jeweils in zweistelliger Millionenhöhe in das Gemeinschaftsunternehmen. Es entstehen mehr als 100 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze. Der Sitz des neuen Unternehmens steht aktuell noch nicht fest. Ziel ist es, mit der Wahl des Standortes die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren, indem die Logistikwege für Karosserie-Teile minimiert werden.

Das ist Schuler

Der  knapp 6600 Mitarbeiter zählende deutsche Großpressenhersteller Schuler - Weltmarktführer in seiner Sparte - wurde 2013 für rund 600 Millionen Euro von Andritz übernommen. Im Vorjahr wurde mit 1,23 Milliarden Euro Umsatzrekord erzielt.  Andritz-Chef Wolfgang Leitner sorgt als  Aufsichtsratsvorsitzender dafür, dass das Unternehmen weiter wächst. Erst Anfang August wurde der norditalienische Pressenhersteller Farina gekauft. 

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