Kein antisemitisches Motiv bei Attacke auf Passanten in Wien

Der 24-Jährige Mann, der im Juli einige Passanten, darunter auch einen Kippa-Träger angegriffen hatte, wird in eine Anstalt eingewiesen.

Die Staatsanwaltschaft Wien will einen 24-jährigen Mann, der im Juli mehrere Passanten attackiert hat, in einer Anstalt für geistig abnormen Rechtsbrecher unterbringen lassen, bestätigte Behördensprecher Thomas am Mittwoch. Der Mann hatte am 18. und 19. Juli Passanten angegriffen, darunter auch einen Kippa-Träger in der Taborstraße. Die Staatsanwaltschaft stellte nun klar, dass den Übergriffen kein antisemitisches Motiv zugrunde lag.

Insgesamt gab es vier Opfer. Dem Antrag auf Einweisung liegt laut Vecsey nun die Attacke auf eine U-Bahn-Bedienstete zugrunde, die der 24-Jährige mit einer Getränkedose geschlagen haben soll. Die Verfahren zu den anderen, weniger schwerwiegenden Attacken wurden eingestellt. Bis auf Weiteres bleibt der 24-Jährige in Untersuchungshaft.

Der Ball liegt nun beim Oberlandesgericht (OLG) Wien, denn der Rechtsvertreter des 24-Jährigen hat gegen den Antrag berufen. Somit ist der Antrag noch nicht rechtskräftig. Eine Entscheidung ist laut Vecsey in den nächsten Wochen zu erwarten. Wenn das OLG die Berufung zurückweist, entscheidet ein Schöffensenat, ob der 24-Jährige tatsächlich in eine Anstalt eingewiesen wird. Ein Gutachter hatte festgestellt, dass der Mann unter einer paranoiden Schizophrenie leidet.

(APA)

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