Deutschland, Frankreich, Kanada und die USA teilen die britische Einschätzung, zwei russische Spione hätten den Giftanschlag in Südengland im Frühjahr ausgeführt.
In der schweren diplomatischen Krise um den Giftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergei Skripal und seine Tochter Julia im März in Südengland finden die neuen Behauptungen Großbritanniens, zwei Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU seien als Attentäter ausgeforscht worden, Unterstützer: Die Regierungen der USA, Kanadas, Frankreichs und Deutschlands stellten sich am Donnerstag hinter London. Man habe "volles Vertrauen in die britische Einschätzung", dass die Tatverdächtigen Mitarbeiter des GRU seien und "diese Operation mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auf hoher Regierungsebene gebilligt wurde".
Die britischen Behörden hatten erst am Mittwoch ihre neuen Erkenntnisse veröffentlicht: Sie stützen sich unter anderem auf Aufnahmen diverser Überwachungskameras in den Flughäfen Gatwick und Heathrow, in Straßen von London und Salisbury - dem Wohnort Skripals - und auf einen Fund in einem Hotelzimmer in London, wo die aus Moskau eingeflogenen Männer direkt vor dem Anschlag zwei Nächte abgestiegen waren: Genau in diesem Zimmer fanden sich winzige Spuren des benutzen Nervengiftes Nowitschok.
Die britische Regierung hat mittlerweile Russlands Präsidenten Wladimir Putin direkt die Verantwortung für den Anschlag zugewiesen, bei dem Skripal, seine Tochter und ein Polizist, der Ersthelfer gewesen war, nur knapp dem Tod entrannen. Monate später vergiftete sich ein englisches Paar nahe Salisbury an einer Parfumflasche, die als Behälter für das Supergift gedient hatte und von den Tätern achtlos weggeworfen worden war. Die Frau starb, der Mann überlebte, ist aber in schlechtem Zustand.
(ag.)