Schweden: Das „Volksheim“ im kühlen Norden

90 Jahre 1. Mai: Wie konnte ein bäuerliches Land so sozialdemokratisch werden?
90 Jahre 1. Mai: Wie konnte ein bäuerliches Land so sozialdemokratisch werden?kg-images/picturedesk.com
  • Drucken

Einst eine Großmacht, dann neutral und sozialdemokratisch: Fast wie Österreich also – nur noch ausgeprägter. Von Gustav Wasa bis Per Albin Hansson: Eine kleine Geschichte des Landes, dessen Bürger morgen zur Wahl gehen.

Viele meinen, ich habe versucht, das schwedische Modell auf Österreich zu übertragen. Das ist unrichtig. Es wäre schon deshalb nicht gegangen, weil Situation und geschichtlicher Hintergrund beider Länder zu verschieden waren und sind“, schrieb Bruno Kreisky, von 1938 bis 1950 im Exil in Schweden, in seinen Memoiren. „Richtig ist dagegen, dass mir aufgrund meiner Erfahrungen in Schweden gewisse politische Ideen sehr viel realistischer erschienen sind als sie es vorher waren. Damit meine ich die ausgezeichnet funktionierende schwedische Demokratie und das geglückte Beispiel des Reformismus.“

Schweden war jahrzehntelang das sozialdemokratische Vorzeigeland, seit den 1920er-Jahren dominierten die Sozialdemokraten dort das politische Geschehen, ihr „Volksheim“-Modell hatte Vorbildcharakter. Aber auch in Schweden ist es nun das Thema Migration, das der regierenden sozialdemokratischen Partei bei der Wahl am Sonntag eine Niederlage bescheren könnte.


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.