Japans Wirtschaft überrascht mit größtem Wachstum seit 2016

Vermehrt investierende Unternehmen haben der japanischen Wirtschaft heuer im zweiten Quartal zum kräftigsten Wachstum seit fast zwei Jahren verholfen.

Das Bruttoinlandsprodukt Japans legte von April bis Juni auf das Jahr hochgerechnet um 3,0 Prozent zu. Die Regierung korrigierte damit am Montag den zunächst ermittelten Wert von 1,9 Prozent kräftig nach oben. Ökonomen hatten zwar eine Aufwärtskorrektur erwartet, allerdings nur auf 2,6 Prozent. Dass es besser lief als zunächst ermittelt, liegt vor allem an den Unternehmen: Diese investierten um 3,1 Prozent mehr in Maschinen, Anlagen und andere Ausrüstungen. Ursprünglich war hier nur ein Plus von 1,3 Prozent ermittelt worden.

Bauunternehmen würden angesichts vieler Projekte für die 2020 in Tokio stattfindenden Olympischen Spiele mehr Geld locker machen, nannte der Chefvolkswirt des Instituts Dai-ichi Life, Yoshiki Shinke, einen Grund für die zunehmenden Investitionen. Auch in der Industrie sei genügend Geld vorhanden, da die Firmen zuletzt enorme Gewinne erzielt hätten. Der private Konsum, der etwa 60 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht, nahm um 0,7 Prozent zu.

Im laufenden Sommerquartal droht der nach den USA und China drittgrößten Volkswirtschaft der Welt allerdings ein Rückschlag. Eine Reihe von Naturkatastrophen - von Überschwemmungen über einen Taifun bis hin zum jüngsten Erdbeben - könnten das Bruttoinlandsprodukt schrumpfen lassen. "Exporte und Industrieproduktion dürften darunter leiden", erwartet der Chefökonom des Finanzhauses SMBC Nikko Securities, Yoshimasa Maruyama. "Japans Wirtschaft könnte daher im laufenden Quartal einen vorübergehenden Rückgang erleiden."

(Reuters)

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