Europas Liberalen-Chef Verhofstadt strebt Allianz mit Macron an

Guy Verhofstadt ist Vorsitzender der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa im EU-Parlament.
Guy Verhofstadt ist Vorsitzender der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa im EU-Parlament.APA/AFP/NIKLAS HALLE'N
  • Drucken

Ex-Ministerpräsident Belgiens strebt eine gemeinsame Fraktion im EU-Parlament an. Es werde ein "Kampf zwischen nationalistischen Populisten und einer pro-europäischen Alternative".

Der Fraktionschef der Liberalen im Europaparlament, Guy Verhofstadt, will mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ein Bündnis für die Europawahl schließen. Ziel sei eine "pro-europäische Alternative zu den Nationalisten", sagte der frühere belgische Ministerpräsident der Zeitung "Ouest-France", die in Rennes erscheint. "Es wird etwas Neues sein, eine Bewegung", betonte Verhofstadt.

Er sagte weiter, er wolle mit Macron eine neue Fraktion im Europaparlament bilden, deren Namen noch festgelegt werden müsse. Sie solle eine Gegengewalt zu den erstarkenden rechten Kräften in Europa sein und eine Reaktion auf die Allianz zwischen dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und dem italienischen Innenminister Matteo Salvini, unterstrich Verhofstadt. "Der Kampf 2019 wird zwischen nationalistischen Populisten auf der einen Seite und einer pro-europäischen Alternative sein."

"Keine Bündnis-Logik"

Nach Verhofstadts Worten könnte das Bündnis im Oktober aus der Taufe gehoben werden. Derzeit steht er der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) vor, der unter anderem die Neos angehören. Macrons Partei La Republique en Marche (LREM) tritt vom 23. bis 26. Mai erstmals zu einer Europawahl an.

Der LREM-Vorsitzende Christophe Castaner äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erfreut: "Wir sind begeistert, dass Herr Verhofstadt uns unterstützt", betonte er. Aber Macrons Partei sei "nicht in einer Bündnis-Logik", auch wenn "wir große Übereinstimmungen haben".

Frankreichs Präsident strebt nach dem Vorbild seiner eigenen Bewegung En Marche (In Bewegung) aus dem Präsidentschaftswahlkampf eine "Allianz der Fortschrittlichen" im Europaparlament an. Dafür will er nach Angaben aus seinem Umfeld auch Kräfte aus der Europäischen Volkspartei (EVP) gewinnen, zu der aber auch Orbáns Fidesz-Partei gehört.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.