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Carla Kogelman

Bilder aus dem Waldviertel: Die Wildheit und Unschuld der Kinder

Für ihre Bilderserie "Ich bin Waldviertel" wurde die Fotografin Carla Kogelman heuer beim World Press Photo Award ausgezeichnet. Nun soll das Langzeiprojekt als Buch erscheinen.
13.09.2018 um 09:42
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Hauptbild • (c) carla kogelman

Für ihre Bilderserie "Ich bin Waldviertel" wurde die niederländische Fotografin Carla Kogelman heuer beim World Press Photo Award ausgezeichnet: Sie bekam den ersten Preis in der Kategorie Langzeitprojekte. Die Bilderserie soll auch als Buch erscheinen, dafür sucht Kogelman nun via Crowdfunding noch nach Spendern: www.voordekunst.nl

(c) Carla Kogelman

Bereits seit 2012 reist die Fotografin regelmäßig ins Waldviertel. Damals gefragt, ob sie eine dokumentarische Bilderserie über die Gegend machen wolle. So landete sie im Ort Merkenbrechts in der Nähe der tschechischen Grenze. Dort lernte sie die Biobäurin Sonja und deren Töchter Hannah und Alena, damals sieben und neun Jahre alt, kennen.

(c) Carla Kogelman

Sonja lud die Niederländerin auf ihren Hof ein, damit diese dort ihre Kinder fotografiert. Denn die Bäurin selbst hat kaum Fotos aus ihrer eigenen Kindheit. Nach Ende des Projekts blieben die beiden Frauen in Kontakt - und Kogelman besucht die Familie seither mindestens ein Mal im Jahr.

(c) Carla Kogelman

Die beiden Mädchen haben noch zwei ältere Brüder - aber die sind auf den Fotos seltener zu sehen. Denn die Fotografin findet die Kindheit interessanter als die Jugend, erklärt sie. Besonders fanszinierend findet sie das Spielen.

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Kogelman gelingt in ihren Fotos, die Wildheit und Unschuld der Kinder einzufangen. "Weil ich nicht verurteile, die Kinder als Menschen sehe. Und weil ich selbst ein Kind gewesen bin", sagt die Fotografin. Vor ihrer Fotografenkarriere war sie zur Sozialarbeiterin für Kinder ausgebildet worden, auch das sei hilfreich.

(c) Carla Kogelman

Auf diesem Foto ist Hannah mit dem Vogel Pipsi zu sehen, den ihr älterer Bruder in einem nahen Feld gefunden hat. Er hat alle Fliegen im Haus gefressen. Aber obwohl sich die Familie um das Tier gekümmert hat, ist er noch im selben Sommer gestorben. Er hat eine schöne Beerdigung und sogar einen Grabstein bekommen.

(c) Carla Kogelman

Kogelman lichtet die Mädchen auch im Bikini oder nackt ab – ein Tabu, vor allem in den USA. So habe die "Los Angeles Times" alle World-Press-Siegerfotos gezeigt, "außer jenem von Hannah und Alena", erzählt Kogelman. "Ich dachte: Das ist Amerika."

(c) Carla Kogelman

Die Kinder selbst mögen die Fotos, sagt die Fotografin.

(c) Carla Kogelman

Beim World Press Photo Award wird die Bilderserie als "Dokumentation eines sorgenfreien Lebens" beschrieben. Verglichen mit anderen Fotos bei dem Wettbewerb sind sie das sicher. 

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