Zuversichtliche Fahrt in die Zukunft

Gerhard Berger sieht die DTM für 2019 gut aufgestellt.
Gerhard Berger sieht die DTM für 2019 gut aufgestellt. GEPA pictures
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Trotz Mercedes' Ausstieg sieht Gerhard Berger die DTM für 2019 gut aufgestellt.

Mit Mercedes kommt der DTM 2019 einer der drei Hersteller abhanden, das deutsche Unternehmen legt seinen Fokus künftig auf die Formel E. DTM-Chef Gerhard Berger sieht die Zukunft der Rennserie dennoch gesichert. „Alles läuft in eine gute Richtung“, versicherte der gebürtige Tiroler bei einem Medientermin in Wien vor den Rennen in Spielberg am kommenden Wochenende. Im Hintergrund würden intensive Gespräche über einen Mercedes-Ersatz geführt, „dort bleiben sie vorerst aber auch“. Nach dem Übergangsjahr 2019 („Das steht schon vor der Tür und ist damit aus dem Rohr“) ist Berger zuversichtlich, für 2020 einen neuen Hersteller präsentieren zu können.

Ex-Formel-1-Pilot Berger ist seit März 2017 Vorsitzender der ITR, die die Deutsche Tourenwagen Masters promotet. Generell beurteilt er die Entwicklung der Rennserie für Fahrzeuge, die von einem Serienmodell abgeleitet sind, positiv. „Unser Ziel ist, spektakuläre Rennen mit Rad-an-Rad-Duellen zu zeigen. Die DTM ist nach der MotoGP der beste Motorsport zum Anschauen“, erklärte der 59-Jährige und verwies auf enge Zeitabstände und wechselnde Sieger – allein in dieser Saison triumphierten bereits acht verschiedene Piloten in den bislang 16 Rennen. Dass nach dem bereits im Sommer 2017 angekündigten Ausstieg von Mercedes die Unterstützung der beiden anderen Hersteller, BMW und Audi, ungebrochen ist, wertet Berger als „positive, stabile Basis“. Beide Teams werden im kommenden Jahr um je zwei Autos aufstocken, sodass das Feld somit 16 statt wie bisher 18 Teilnehmer umfasst.

Die große Nähe zu den Fans hob Berger als weiteres Markenzeichen der DTM hervor. In Spielberg können Zuschauer mit einem Ticket für das Fahrerlager vor dem Rennen auch zur Startaufstellung. „Wir leben unser Motto: ,Laut. Nah. Dran.‘“

Fahrer gefordert. Die derzeit laufende DTM-Saison sieht Berger „voll im Plan“. Die Reglementsänderungen seien ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen. Neben der Einschränkung des Boxenfunks und der Reduzierung des Mindestgewichts hat vor allem die Reduktion der aerodynamischen Anbauteile zu mehr Berührungen in den Rennen und damit mehr Spannung geführt. „Es zählt nicht nur die beste Technik, sondern die Fahrer sind mehr im Mittelpunkt“, findet der 59-Jährige und zollt ihnen Respekt. „Die Dichte ist unglaublich.“ Den eingeschlagenen Weg werde man deshalb in Zukunft fortsetzen. Schon im nächsten Jahr werden die Autos 70 bis 80 PS mehr haben, zusätzlich wird die Aerodynamik weiter eingeschränkt. „Damit wird es für die Fahrer eine noch größere Challenge“, ist Berger überzeugt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Internationalisierung der DTM. Aktuell konzentriert sich die Rennserie auf Zentraleuropa, die Hälfte der zehn Wettkampfstationen befindet sich in Deutschland, darunter der Auftakt wie das Saisonfinale (13./14. Oktober) in Hockenheim. Hinzu kommen je ein Rennwochenende in Ungarn, den Niederlanden, England, Italien und Österreich. Im Zuge der anvisierten Globalisierung werden im kommenden Jahr zwei Events gemeinsam mit der japanischen Super GT ausgetragen, eines davon in Europa und das andere in Asien. Langfristig sind weitere Synergien zwischen den Rennserien möglich, denn nach einem Übergangsmodell für 2019 wird ab 2020 das Reglement komplett angeglichen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2018)

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