Wie Instagram den Tourismus verändert

Ein Foto vor der Akropolis kommt heute öfter auf Instagram als ins Familienalbum. Mancher verdient mit seinen Urlaubseindrücken sogar Geld.
Ein Foto vor der Akropolis kommt heute öfter auf Instagram als ins Familienalbum. Mancher verdient mit seinen Urlaubseindrücken sogar Geld.REUTERS
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Wer verreist, sucht Inspiration und findet sie auf Instagram. Persönlich und hautnah setzt hier eine neue Meinungselite Traumhotels und Länder in Szene. Die Tourismusindustrie macht mit.

Das Hotel Atlantic in Hamburg ist Kult. Dafür sorgt schon die Tatsache, dass Sänger Udo Lindenberg legendärer Dauergast ist. Aber wie in jedem Luxushotel treffen seit einiger Zeit Vorschläge ein, wie das Atlantic seine Reputation verbessern könnte. Influencer – zu Deutsch Meinungsbildner – fragen an, ob sie und ihre Freunde nicht für ein paar Nächte eine Suite haben könnten? Und am Abend vielleicht das Essen gratis dazu? Sie würden im Gegenzug auch mit ihren Tausenden Fans auf Plattformen wie Instagram teilen, wie großartig es im Atlantic ist.

Langsam wacht die Tourismusbranche auf: Auf YouTube, Instagram und Facebook diktiert eine neue, junge Meinungselite mit perfekt inszenierten Fotos und Videos, welche Destinationen im Trend liegen, welche Hotelpools die besten Urlaubsbilder liefern und welcher Berg oder See unbedingt in der privaten Fotostrecke vorkommen muss. Die Regeln im Tourismus werden neu geschrieben – für die Influencer wie auch für die Hotels, Reisebüros, Veranstalter und den Gast. „Die Presse am Sonntag“ hat sich die verschiedenen Seiten angehört.

Der Fotograf

Harald Göbl arbeitet bei einer Bank. Wenn er aber nicht in seiner Bankfiliale sitzt, zeigt er den 300.000 Menschen, die ihm auf Instagram folgen, wo sie als Nächstes urlauben könnten. Etwa in Brasilien, dort war er für seine jüngste Fotostrecke im Sommer drei Wochen unterwegs. Oder in New York, wo er diesen September für die Hilton-Hotelgruppe ein Shooting macht.

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